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Elektrisch evozierte auditorische Hirnrindenpotentiale bei CI-Patienten im Vergleich zum Sprachverständnis
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Auditorische Hirnrindenpotentiale bei CI-Trägern (eCAEP) spiegeln die cortikale Aktivität wider und erlauben somit, die Ergebnisse der Implantation elektrophysiologisch zu objektivieren. Mit einer selbst entwickelten Software können diese Potentiale als Folge der Stimulation auf einzelnen Elektroden hervorgerufen werden. Damit können sowohl Potentiale als Folge eines Reizbeginns (N1-P2-Komplex) als auch eines Wechsels im Reiz (Acoustic Change Complex, ACC; z.B. Sprung von einer Elektrode zu nächsten) gemessen werden. Das Ziel unserer Studie war es, eCAEP bei CI-Trägern während der Erstanpassung zu messen und mit individuellen Sprachverständnisleistungen zu vergleichen.
Bei 10 CI-Trägern (Alter: 59±19 Jahre, 3 Frauen, 7 Männer) wurden eCAEP und Sprachverständnis über einen Zeitraum von fünf Tagen nach Einschalten des Sprachprozessors gemessen. Zusätzlich wurde das Einsilberverstehen täglich bestimmt. Für die Stimulation wurden jeweils zwei intracochleäre Elektroden (basal, medial, apikal) ausgewählt. Der Stimulationslevel für beide Elektroden wurde lautheitsbalanciert und als „angenehm laut“ eingestuft.
Im Laufe der Erstanpassung nehmen die Latenzen des N1-P2-Komplexes tendenziell ab, die Amplituden tendenziell zu. Für die einfache On-Antwort wurden keine signifikanten Zusammenhänge zwischen eCAEP und Sprachverständnis gefunden. Für den ACC wurden sowohl für die Latenzen als auch für die Amplituden signifikante Korrelationen mit dem Sprachverständnis nachgewiesen.
Mittels des ACC können Veränderungen des zentralen Hörsystems nachgewiesen werden, die für die Verbesserung des Sprachverstehens in den ersten Tagen des CI-Hörens verantwortlich sind.
Unterstützt durch: Bayerische Forschungsstiftung (105/08)