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Intranasale Kortisontherapie mittels Druckstoß-Inhalation
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Riechstörungen sind häufig und können die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen. Effektive Therapieoptionen müssen evidenzbasiert geprüft werden.
Eine intranasale Kortisontherapie mittels Druckstoß-Inhalation (AMSA) wurde prospektiv evaluiert.
Methoden: Ausgewählte Patienten mit Riechstörungen unterschiedlicher Genese (sinunasal/ post-infektiös/ idiopathisch) wurden a) einer AMSA- Therapie (n=38) oder b) einer systemischen Kortisontherapie (n=15) über jeweils 12 Tage zugeordnet. Riechfunktion und Nasenluftpassage wurden vor und nach Therapie mittels SDI-Wert, Rhinomanometrie und visueller Analogskala (VAS) bestimmt.
Ergebnisse: Der Unterschied der SDI-Wertänderung zwischen beiden Gruppen war nicht signifikant verschieden (AMSA: ΔSDI 2.91±5.1; systemische Therapie: ΔSDI 1.87±8.9) [p=0.35]. Eine klinisch relevante Verbesserung des Riechvermögens von 6 SDI-Punkten konnte bei 21.1% der AMSA-Patienten und 20% der systemisch therapierten Patienten beobachtet werden.
Schlussfolgerung: Erstmals wurde eine Kortison-Druckstoßinhalation in der Behandlung von Patienten mit Riechstörungen angewandt. Hier konnte eine gleichwertige Wirksamkeit einer intranasalen Kortikoidapplikation im Vergleich zur systemischen Kortikoidapplikation nachgewiesen werden. Langzeitergebnisse stehen aus, weitere systematische Untersuchungen mit großen Patientenzahlen müssen folgen.