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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Das Prostatatumorvolumen ist ein signifikanter Prädiktor, um eine konkomitante systematische Biopsie nach transrektaler Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie der Prostata vermeiden zu können

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hanna Zurl - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Stefan Embacher - Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Helmut Schöllnast - Universitätsklinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Emina Talakic - Universitätsklinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Mark Geyer - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Stephanie Schöpfer-Schwab - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Dominik Rosenlechner - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Lukas Scheipner - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Samra Jasarevic - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Matthias Seidl - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Julia Altziebler - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Iva Simunovic - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Uros Bele - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Sebastian Mannweiler - Institut für Pathologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Jakob Riedl - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Sascha Ahyai - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
  • Johannes Mischinger - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu64

doi: 10.3205/23oegu64, urn:nbn:de:0183-23oegu647

Published: May 2, 2023

© 2023 Zurl et al.
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Text

Einleitung: Die transrektale Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie (FB) mit kombinierter transrektaler systematischer Ultraschallbiopsie (SB) der Prostata ist eine gängige Methode zur Diagnose des Prostatakarzinoms. Bei einer Subgruppe von Patienten könnte jedoch eine FB alleine ausreichend sein, um ein klinisch signifikantes Prostatakarzinom (csPC = PSA ≥ 10 oder Gleason-Score ≥ 3 + 4 = 7 oder cT2b)zu detektieren und somit auf eine kombinierte SB verzichtet werden. Ziel der Studie war es, klinische Merkmale zu identifizieren, die die Notwendigkeit einer begleitenden SB nach einer FB vorhersagen.

Methode: In diese retrospektive monozentrische Studie wurden 916 Patienten eingeschlossen, bei denen zwischen 2018 und 2020 eine kombinierten FB und SB durchgeführt wurde. Die Prostata und Tumorgrenzen wurden in allen axialen T2-gewichteten Schnittbildern eingezeichnet. Das MRI-Tumorvolumen wurde automatisch durch dreidimensionale Rekonstruktion mit der DynaCAD Software (Philips, USA) berechnet. Wir identifizierten Patienten, bei denen ein csPC mit der FB übersehen und nur mit der SB detektiert wurde. Eine logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um klinische Merkmale (einschließlich Tumorvolumen, Anzahl der MRT-Läsionen, PIRADS-Score v.2, digitale rektale Untersuchung, vorherige negative Biopsie, MRT-Tesla, Alter, PSA, Prostatavolumen und PSA-Dichte) zu identifizieren, die die Notwendigkeit einer begleitenden SB vorhersagen.

Ergebnisse: In 81 (8,8%) Fällen wurde ein csPC mit der FB übersehen und nur mit der SB detektiert. In der univariaten logistischen Regressionsanalyse konnte das Tumorvolumen (p < 0.005) und der PIRADS-Score v. 2 (p < 0.005) als Prädiktoren für eine falsch negative FB identifiziert werden. In der multivariablen Analyse war das Tumorvolumen der einzige signifikante Prädiktor für das Übersehen eines csPC in der FB. Das mediane Tumorvolumen betrug 0,75 [Range: 0,04–43,77] ccm. Bei Patienten mit einem Tumorvolumen von mehr als 1,32 ccm war die Wahrscheinlichkeit ein csPC in der FB zur übersehen ≤ 5%.

Schlussfolgerung: Das Prostatatumorvolumen ist ein vielversprechender Prädiktor, um Patienten zu identifizieren, bei denen im Rahmen einer FB auf eine SB verzichtet werden könnte. Vor Berücksichtigung in der klinischen Routine ist eine externe Validierung unserer Ergebnisse notwendig.