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Möglichkeiten und Grenzen der Prävention
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Published: | October 14, 2008 |
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Abstract
Maßnahmen der Prävention werden verbreitet nach primordialer, primärer, sekundärer und tertiärer Prävention gegliedert, d.h. den Stufen: 1) Verhütung von Risikofaktoren bei noch gesunden Populationen, 2) Gesunderhaltung bzw. Krankheitsverhütung im weitesten Sinne bei (noch) gesunden Personen, 3) Krankheitsfrüherkennung und anschließende Behandlung, 4) Verhütung von Behinderungen/Funktionsverlusten bei chronisch Erkrankten. Das Schema – oft wegen mangelnder Trennschärfe der Kategorien kritisiert – erscheint gleichwohl unverwüstlich.
Ansatzpunkte der Prävention können sein: 1) die biologische, physikalisch-chemische und soziale Umwelt, 2) Organismus bzw. Person – je nach Problem mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Komplexitäten. Entsprechend zielen präventive Maßnahmen in Form von Risikoabbau und Ressourcenstärkung auf Verhältnis-/Umweltveränderungen, Verhaltensänderung und/oder auf den Organismus.
Wissenschaftliche Erkenntnisfortschritte erweitern stetig das Handlungsrepertoire der Prävention. Vorhandene Präventionstechniken und -strategien werden verfeinert, neue entwickelt und neue Anwendungsfelder erschlossen (z.B. Settings).
Grenzen der Prävention ergeben sich insbesondere aus Ressourcenknappheit, sozialisatorischen Einflüssen und Lebensweisen, ökonomischen und politischen Interessen, der Verführbarkeit menschlicher Psyche, lückenhaftem Wissen über Kausalzusammenhänge u.a.
Prävention ist eine rationale Strategie zur Erreichung der Ziele der Gesundershaltung und Gefährdungsabwehr. Sie steht in Konkurrenz und zum Teil in Antinomie zu sozio-ökonomischen, lebensweltlichen/psychischen, politischen Prioritäten und Zielhierarchien. Prävention ist – das geflügelte Wort nutzend – ein „Prozess“, nicht immer in Vorwärtsrichtung.
Anhand einiger ausgewählter Beispiele werden Möglichkeiten und Grenzen der Prävention beschrieben und diskutiert.