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29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL ® - Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

23. bis 25.11.2005, Berlin

A novel blood pressure regulating locus on chromosome 6 of the rat hypertension model SHRSP

Ein neuer blutdruckregulierender quantitativer Lokus auf Chromosom 6 des Hypertoniemodells der spontan hypertensiven Ratte

Meeting Abstract

  • K. Lunze - Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin (Berlin, D)
  • N. Hübner - Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin (Berlin, D)
  • D. Ganten - Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin (Berlin, D)
  • R. Kreutz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, (Berlin, D)
  • K. Lindpaintner - Brigham and Women's Hospital, Boston
  • B. Struk - Brigham and Women's Hospital, Boston

Hypertonie 2005. 29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Berlin, 23.-25.11.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc05hochP156

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hoch2005/05hoch156.shtml

Published: August 8, 2006

© 2006 Lunze et al.
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Im Rattenmodell der zum Schlaganfall neigenden spontan hypertensiven Ratte (SHRSP) wurde eine Region mit zwei Kandidatengenen für Hypertonie auf Chromosom 6, Kallistatin und Bradykininrezeptor B2, genotypisiert.

Die Kopplungsanalyse einer Kohorte A von 112 Tieren der zweiten Tochtergeneration (F2) aus einer Kreuzung zwischen hypertensiven SHRSP- und normotensiven WKY-Ratten zeigte eine wahrscheinliche Kopplung des anonymen Markers D6MGH10 an den systolischen Blutdruck mit einem LOD-Wert von 2,4 sowie an den Pulsdruck mit einem LOD-Wert von 2,9 und an die Herzfrequenz nach salzreicher Diät mit einem LOD-Wert von 2,5. Die Marker für Kallistatin und für den Bradykininrezeptor B2 zeigten lediglich LOD-Werte von jeweils 1,4 bzw. 1,5 für den basalen Pulsdruck.

Um dieses Ergebnis zu validieren, wurden zusätzlich weitere 102 Tiere untersucht, die nach dem gleichen Schema und von genetisch identischen Ausgangsstämmen gezüchtet worden waren. In der erweiterten Kohorte B (n = 214) war eine signifikante Kopplung sowohl des basalen systolischen Blutdrucks mit einem LOD-Wert von 4,8 als auch des basalen Pulsdrucks mit einem LOD-Wert von 4,4 an den Marker D6MGH10 nachzuweisen. Dies bestätigte die vorherigen Ergebnisse und reflektierte die gesteigerte statistische Güte der größeren Kohorte.

Die Marker der beiden in der Nähe von D6MGH10 kartierten Kandidatengene, nämlich der für Kallistatin und für den Bradykininrezeptor B2, zeigten in der erweiterten Kohorte keine Kopplung. Unser Experiment hatte ausreichende Sensitivität, um bei dem gegebenen alpha=0,05 mit einer statistischen Güte von 80% einen Unterschied im basalen systolischen Blutdruck von ca. 7 mmHg oder höher und im Pulsdruck von ca. 2 mmHg oder höher zwischen den Genotypgruppen in Bezug auf den Allelstatus an den Markern für Kallistatin und den Bradykininrezeptor B2 zu detektieren.

Diese Studie konnte die Existenz eines rezessiven QTL auf Chromosom 6 am oder in der Nähe des Markers D6MGH10 für basalen systolischen Blutdruck und Pulsdruck nachweisen. Die Marker der beiden in der Nähe von D6MGH10 kartierten Kandidatengene, für Kallistatin und für den Bradykininrezeptor B2, zeigten in der erweiterten Kohorte keine Kopplung. Ein größerer Einfluss der beiden Kandidatengene auf die Blutdruckregulation konnte aufgrund der fehlenden Kopplung und der statistischen Güte unserer Studie weitgehend ausgeschlossen werden.