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29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga

Deutsche Hochdruckliga e. V. DHL ® - Deutsche Hypertonie Gesellschaft Deutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck

23. bis 25.11.2005, Berlin

Einfluss von Übergewicht und arteriellem Hypertonus auf die linksatriale Fläche - eine populationsbasierte Untersuchung (MONICA-Augsburg Survey 1994/95)

Left atrial area is influenced by obesity and arterial hypertension – Results from the WHO-MONICA-Augsburg Survey 1994/95

Meeting Abstract

  • J. Stritzke - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • B. Mayer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • W. Lieb - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • A. Götz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • J. Erdmann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • A. Döring - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (Lübeck, D)
  • A. Döring - GSF, Nationales Forschungszentrum für Umwelt (Neuherberg, D)
  • A. Luchner - Universitätsklinikum Regensburg (Rgensburg, D)

Hypertonie 2005. 29. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga. Berlin, 23.-25.11.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc05hochP133

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Published: August 8, 2006

© 2006 Stritzke et al.
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Hintergrund: Die linksatriale Größe ist ein unabhängiger Risikofaktor für Vorhofflimmern, Schlaganfall und Tod. Der Einfluss von arteriellem Hypertonus und Adipositas auf die linksatriale Größe ist bisher nur unzureichend untersucht worden.

Methoden: Im Rahmen des 3. Surveys des KORA/MONICA-Augsburg Projektes wurden 1675 Probanden im Alter von 24-74 Jahren echokardiographisch untersucht. Anhand einer gesunden Subpopulation (Normalgewicht, kein art. Hypertonus, Diabetes mellitus oder kardiovaskuläre Erkrankung) wurde als oberer Grenzwert 11,52 cm²/m für die auf die Körpergröße indizierte linksatriale Fläche im 4-Kammerblick ermittelt.

Ergebnisse: In der Gruppe mit Adipositas (BMI >= 27,3kg/m² (Männer) bzw. >= 27,8kg/m² (Frauen)) jedoch ohne arterielle Hypertonie (n=211) (RRsyst >= 140mmHg, RRdiast >= 90mmHg oder antihypertensive Medikation) fand sich bei 16% der Männer und 11,8% der Frauen (Odds Ratio 5,5) eine im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe (2,9%/ 2,2%) signifikant (p<0,0001) erhöhte Prävalenz einer linksatrialen Dilatation.

Bei normalgewichtigen Probanden mit Hypertonus (n=276) lag die Prävalenz der linksatrialen Dilatation bei 11,0% und 10,8% (p<0,0001, OR 4,8).

In der Subpopulation mit Adipositas und arterieller Hypertonie (n=261) fand sich eine Prävalenz der linksatrialen Dilatation von 21,1/26,6% (p<0.0001, OR 12,0).

Interessanter weise war bei Hypertonie der linke Ventrikel (LV) im Sinne einer konzentrischen Hypertrophie, bei Adipositas überwiegend im Sinne einer exzentrischen Hypertrophie verändert. Bei Kombination von Adipositas und Hypertonus lag beim LV überwiegend ein Mischbild vor. Somit werden auf Vorhofebene die überwiegende Volumenbelastung bei Adipositas sowie die überwiegende Druckbelastung bei Hypertonie in eine vergleichbare, additive Volumenzunahme umgesetzt.

Schlussfolgerungen: Adipositas und art. Hypertonus stellen von einander unabhängige und additive Risikofaktoren für eine linksatriale Dilatation dar