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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Das Mona-Lisa-Syndrom (idiopathische periphere Fazialisparese in der Schwangerschaft) – eine interdisziplinäre Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Ariane Julia Zimmer - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau
  • Mirjam Kunze - Universitäts-Frauenklinik, Freiburg
  • Antje Aschendorff - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • Susan Arndt - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod671

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Published: April 22, 2008

© 2008 Zimmer et al.
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Text

Einleitung: Idiopathische periphere Fazialisparesen in der Schwangerschaft stellen eine Rarität dar. Als HNO-Ärzte sind wir wegen der eingeschränkten medikamentösen Applikationsmöglichkeiten in der Schwangerschaft und Stillzeit auf die Zusammenarbeit mit den Gynäkologen angewiesen. Die Inzidenz wird als dreifach höheres Risiko gegenüber nicht schwangeren Frauen beschrieben. Laut Literaturangaben geht die Heilung selten mit einer Restitutio ad integrum einher.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse berichten wir über 6 Patientinnen mit einer peripheren Fazialisparese. Die Parese manifestierte sich bei 5 Patientinnen prä- und einer Patientin postpartal jeweils mit einem House Brackman (HB) Grad IV–V. Es wurde die prä- bzw. postpartale Woche der Erstmanifestation, der HNO-Status, die Untersuchungsergebnisse anderer Fachrichtungen, die Therapie sowie der Verlauf der Fazialisparese dokumentiert.

Ergebnisse: Unter der Infusionstherapie mit Pentoxifyllin und Prednisolon nach Stennert konnte bei vier Patientinnen eine Restitutio ad integrum erzielt werden. Zwei Patientinnen mit Nebenerkrankungen (Präeklampsie, Epilepsie) erhielten kein Cortison und weisen beide eine Restparese HB Grad II auf. Inwiefern die Zusatzerkrankungen wie Präeklampsie, Gestationsdiabetes oder Epilepsie die Entstehung der Fazialisparese triggerten, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Schlussfolgerung: Das Mona-Lisa-Syndrom erfordert eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachabteilungen, insbesondere HNO und Gynäkologie, aber auch Neurologie und Augenheilkunde. Bei einer Fazialisparese ist die Therapie mit Cortison und Pentoxifyllin indiziert, bedarf jedoch einer strengen Indikationsstellung bei längerer systemischer Therapie. Begleiterkrankungen scheinen einen Einfluss auf die Prognose zu haben.