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In wieweit kann der angiogene Faktor VEGF mit dem Genotyp der vaskulären Erbkrankheit Morbus Osler korreliert werden?
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Published: | April 22, 2008 |
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Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) ist eine genetische Funktionsstörung der Gefäßneubildung. Multisystemische Angiodysplasie sind für rezidivierende Blutungen verantwortlich. Es liegen Mutationen des ENG- und des ALK-1-Gens vor, wobei Trägern von ENG-Mutationen eine schwerere Verlaufsform der Erkrankung zugeschrieben wird. Der vascular endothelial growth factor (VEGF) spielt eine entscheidende Rollen im Vorgang der Angiogenese. In wieweit eine Korrelation zwischen VEGF und dem Genotyp der HHT besteht, ist bislang nicht bekannt.
Ausgangspunkt waren Daten zur Konzentration und Expression von VEGF im Serum und Gewebe von 41 HHT-Patienten und 47 gesunden Kontroll-Patienten. Bei 20 von 41 HHT-Patienten erfolgte eine Sequenzierung für das ENG- und ALK1-Gen. Acht Patienten waren Träger für ENG-Mutationen, 12 Patienten für ALK1-Mutationen und 2 Patienten sowohl für ENG- und ALK1-Mutationen. Die Serumkonzentration und Gewebeexpression von VEGF wurde mittels Standard-ELISA-Technik und Immunhistochemie bestimmt und in Korrelation zu den Daten der Gensequenzierung gesetzt.
Der VEGF-Serumspiegel bei HHT-Patienten mit ENG-Mutationen lag zw. 88 und 578 pg/ml (Mittelwert 237 pg/ml), die der Träger für ALK1-Mutationen zw. 58 und 715 pg/ml (Mittelwert 339 pg/ml). Die statistische Analyse ergab keinen signifikanten Unterschied (p=0,526). Ähnlich verhielt es sich mit den Ergebnissen der Immunhistochemie.
Zwar konnte in der Vergangenheit gezeigt werden, dass der angiogene Faktor VEGF im Serum und Gewebe von HHT-Patienten gegenüber gesunden Kontrollen signifikant erhöht ist, doch kann VEGF nicht signifikant mit dem Genotyp der Erkrankung korreliert werden. Somit kann die Schwere der Erkrankung nicht über den Angiogenesefaktor ermittelt werden.