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79th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Hohe IgG-Antikörpertiter gegen Bartonella henselae – was soll der HNO-Arzt tun?

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod218

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Published: April 22, 2008

© 2008 Kowalewski et al.
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Das Bakterium Bartonella henselae ist der häufigste Erreger der sog. Katzenkratzkrankheit (KKK), die sich typischerweise meist mit Lymphknotenentzündungen im Kopf-Hals-Bereich manifestiert. Serologische Untersuchungen auf IgG- und IgM-Antikörper gegen B. henselae stellen heute das etablierteste Verfahren für den Nachweis dieser bakteriellen Infektion dar. Allerdings können serologische Kreuzreaktionen, Durchseuchungstiter (Seroprävalenz) und die teils manigfaltige Symptomatik der KKK die Beurteilung der Ergebnisse für den HNO-Arzt erschweren.

Wir haben im Zeitraum von 2004-2007 insgesamt 33 Patienten mit positiver B. henselae Serologie behandelt. Von diesen haben wir 15 Patienten analysiert, welche IgG-Titer ≥1:1024 aufwiesen (11 männl., 4 weibl., mittl. Alter 34,6 J.). Die mittlere Symptomdauer lag bei 6,1 Wochen. Häufigste Symptome waren eine Lymphadenitis (n=10), Schleimhautaffektion mit subjektiver Dyspnoe (n=3) und einem Engegefühl der oberen Atemwege sowie einer Schwellung im Bereich der Glandula parotis (n=1). In einem Fall diagnostizierten wir eine Lymphknotenabszedierung.

Bei drei Patienten haben wir abschließend folgende Diagnosen gestellt: pleomorphes Adenom der Gl. parotis (n=2), Bronchialkarzinom und Zystadenolymphom der Gl. parotis (n=1).

Bei klinisch atypischen Befunden und einer Anamnese, die an eine Tumorerkrankung denken lässt, sind hochpositive Antikörpertiter allerdings nicht immer spezifisch und machen weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich. Das gleichzeitige Auftreten hochpositiver Antikörpertiter im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. Wir stellen das diagnostische und differenzialdiagnostische Vorgehen und die Fallstricke bei der Beurteilung von atypischen Befunden dar.