Article
Checkpointkinase 2: Mutationen und alternatives Splicing in Kopf-Hals-Karzinomen
Search Medline for
Authors
Published: | April 22, 2008 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Die Checkpointkinase 2 (CHK2) ist Bestandteil des evolutionär konservierten ATM-CHK2 Signalwegs, der nach DNA-Schädigung aktiviert wird. Durch Induktion weiterer Zielproteine, wie z.B. des Tumorsuppressors p53, führt die CHK2 Aktivierung zum Zellzyklusarrest oder zur Apoptose. In letzter Zeit wurden sowohl somatische als auch Keimbahnmutationen von CHK2 bei unterschiedlichen Karzinomen detektiert, für die eine Mitwirkung an der Onkogenese belegt werden konnte. Zudem wurden unterschiedliche Splicevarianten von CHK2 nachgewiesen, über deren Funktion nicht viel bekannt ist. Ziel unserer Studie war es, die Rolle von CHK2-Mutationen und -Splicevarianten bei Kopf-Hals-Karzinomen zu untersuchen.
Methoden: Wir führten eine vollständige Mutationsanalyse der kodierenden Region des CHK2-Transkripts und des p53-Transkripts bei 17 aus Kopf-Hals-Karzinomen etablierten Zelllinien durch.
Ergebnisse: Bei 14 der 17 Kopf-Hals-Karzinom Zelllinien entdeckten wir Mutationen des p53-Transkripts. Weder wiesen die Zelllinien eine Veränderung von CHK2 auf, noch zeigte sich eine der in der Literatur beschriebenen CHK2-Splicevarianten. Es fand sich allerdings bei allen Kopf-Hals-Karzinom-Linien zusätzlich zum CHK2 Wildtyp-Transkript eine bisher nicht beschriebene, neue Splicevariante, die durch die vollständige Deletion des ersten kodierenden Exons gekennzeichnet ist. Hierdurch fehlt die SQ/TQ-Domäne, die für Protein-Protein-Interaktionen von CHK2, z.B. mit der onkogenen Wip1 Phosphatase, zuständig ist.
Schlussfolgerung: CHK2-Mutationen sind bei Kopf-Hals-Karzinomen sehr selten. Alternatives Splicing auch am NH2-Terminus, das potentiell funktionell relevante Regionen des Gens betrifft, scheint dagegen ein häufiges Ereignis zu sein.