Article
Steigende Raten an Ragweed-Allergien in Deutschland
Search Medline for
Authors
Published: | April 22, 2008 |
---|
Outline
Text
Innerhalb der Pflanzengattung Ambrosia (Ragweed) gilt die Art Ambrosia artemisiifolia als besonders allergisierend. Klinisch imponiert neben Rhinoconjunctivitiden eine hohe Rate an Asthma-Erkrankungen. Die ursprünglich in Mitteleuropa nicht heimische Pflanze kann sich bedingt durch Verunreinigungen in Saaten und Futtermittel sowie durch den Klimawandel nun in Deutschland ausbreiten.
Zur Einstufung der allergologischen Relevanz wurde im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Oktober 2007 Ragweed im Standard-Prick mitgetestet. Insgesamt wiesen 35 von 147 der auf Pollen Sensibilisierten eine Reaktion auf Ragweed im Pricktest auf. Diese Patienten wurden serologisch hinsichtlich der Allergenprofile und Kreuzallergien untersucht sowie nasal mit einem Ragweedextrakt provoziert.
Relevante IgE-Antikörpermengen konnten bei 71% der Patienten gemessen werden. Diese hatten in der nasalen Provokation positive Testergebnisse. 86% der Patienten zeigten Sensibilisierungen auf Gräser-/Getreidepollen, 93% auf Baumpollen und 80% auf Kräuterpollen. Bei 27% war eine Sensibilisierung auf Profilin und bei 7% auf Ca-bindendes Antigen nachzuweisen.
Ausgehend von einer langsamen Ausbreitung in Deutschland und einer jetzt schon recht hohen Zahl an Sensibilisierungen ist Ragweed als zunehmend wichtigeres Allergen einzustufen. Bei allergischen Beschwerden im Spätsommer ist der Ambrosie eine erhöhte Beachtung zu schenken. Die hohe Zahl an weiteren Pollenallergien bei den Betroffenen lässt auf eine hohe Rate an Kreuzallergenitäten schließen.