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Methodologische Aspekte zur Anwendung von Botulinum Toxin A zur Reduktion der Speichelproduktion
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Die therapeutische Anwendung von Botulinum Toxin A (BT-A) bei Hypersalivation findet zunehmend Verbreitung. Es variieren jedoch die Angaben zur Methodik, Topik der Applikation und der Dosierung. Ziel dieses Beitrages ist es, bei einer Vielzahl von Indikationen die nach unseren Erfahrungen bewährteste Methodik darzustellen.
Methoden: In unserer Klinik wurde BT-A bei verschiedenen Indikationen (s.o.) unter standardisierter Applikation und Injektionsdosis therapeutisch zur Reduktion des Speichelflusses angewendet.
Ergebnisse: Neben Tumorpatienten waren Speichelfisteln nach Parotidektomie und Pharynxeingriffen sowie neurogene Dysphagien mit Aspiration ein großes Einsatzgebiet.
Es konnten standardisierte Verfahren mit guten Erfolgsraten erarbeitet werden. Es ergab sich nach der Literatur und den eigenen Beobachtungen eine Empfehlung dahingehend, dass sowohl die Gl. submandibularis wie die Gl. parotis behandelt werden sollten. Die Anwendung der Sonographie zeigt Vorteile gegenüber der einfachen Injektion. Eine Dosierung von 3x7.5 Einheiten Botox® pro Glandula parotis und 15 Einheiten pro Glandula submandibularis ist geeignet. Dieses gilt auch für neuropädiatrische Patienten. Durchaus kann eine Applikation vor oder während eines ausgedehnten Eingriffes prophylaktisch erfolgen. Steht eine neurogene Dysphagiesymptomatik mit Unfähigkeit, Speichel zu schlucken, im Vordergrund, sollte auch an die Möglichkeit der Speichelreduktion gedacht werden als Kombinationstherapie.
Schlussfolgerungen: BT-A ist bei Hypersalivationsstörungen des Kopf-Hals-Bereiches bei einer Vielzahl von Erkrankungen eine erfolgreiche Therapie. Die von uns beschriebenen Applikationsmethoden stellen im Konsens mit anderen Autoren in den meisten Fällen einen akzeptablen Standard dar.