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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Otogene endokranielle Komplikationen – Therapie und Ergebnisse

Meeting Abstract

  • corresponding author Christof Steigerwald - Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Christian Offergeld - Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Rainer Linus Beck - Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Susanne Kinzer - Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Wolfgang Maier - Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Roland Laszig - Uniklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod578

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Published: April 24, 2007

© 2007 Steigerwald et al.
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Otogene Erkrankungen, die sich mit intrakraniellen Komplikationen erstmanifestieren, sind mittlerweile selten. Sie können jedoch eine mitunter lebensbedrohliche Differentialdiagnose neurologischer Störungen darstellen. Eine zügige Diagnosestellung und sofortige antibiotische und operative Therapie sind unerlässlich. Eine interdiziplinäre Zusammenarbeit ist in solch ausgewählten Fällen ein essentieller Bestandteil für eine erfolgreiche Therapie.

An der unserer Klinik mußten zwischen 2004 und 2006 insgesamt 12 Patienten mit otogenen endokraniellen Komplikationen chirurgisch behandelt werden. Es handelte sich um 4 Pat. mit einem otogenen Hirnabszess, 2 Pat. mit einer septischen Thrombose des Sinus sigmoideus und 6 Pat. mit einer bakteriellen Meningitis.

Eine minutiöse Mastoidektomie mit Freilegung der Dura und Einlage eines Antrumröhrchens wurde in allen Fällen durchgeführt, eine Punktion des Sinus sigmoideus bzw. eines Hirnabszesses in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und der präoperativen radiologischen Diagnostik. Alle Patienten wurden interdisziplinär im Sinne einer neuroradiologischen, neurologischen, neurochirurgischen und HNO-ärztlichen Zusammenarbeit therapiert, so daß schließlich alle Behandelten ohne bleibendes neurologisches Defizit entlassen werden konnten.

Entzündliche Ohrerkrankungen können auch in der sog. „antibiotischen Ära“ und trotz aufwändiger diagnostischer Verfahren nach wie vor zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen und sollten differentialdiagnostisch bedacht werden. Bei frühzeitiger, konsequenter otochirurgischer Herdsanierung und antibiotischer Therapie haben diese schwerwiegenden Krankheitsbilder vor allem bei enger interdisziplinärer Zusammenarbeit trotzdem eine gute Prognose.