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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Welchen Vorteil hat die adaptive Desaktivierung als Therapie bei der ASS-Intoleranz in Kombination mit einer Rezidivpolyposis nasi et sinuum?

Meeting Abstract

  • corresponding author Franziska Braunschweig - HNO-Klinik, München
  • Günter Menz - Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang, Davos, Schweiz
  • Matthias F. Kramer - HNO-Klinik LMU Klinikum Großhadern und Innenstadt, München
  • Andreas Leunig - HNO-Klinik LMU Klinikum Großhadern und Innenstadt, München
  • Olivier Gires - HNO-Klinik LMU Klinikum Großhadern und Innenstadt, München
  • Diana Stratakis - Medizinische Klinik LMU Innenstadt, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod387

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod387.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Braunschweig et al.
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Die Ursache der Samter-Trias ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen Pathologien im Arachidonsäurestoffwechsel eine entscheidende Rolle. Hier liegt auch der Ansatzpunkt für die adaptive Desaktivierung. Sie stellt eine Option bei der Therapie der Samter-Trias dar. Es wird sowohl eine Toleranz gegenüber Analgetika vom ASS-Typ erzeugt als auch einer Rezidivpolyposis vorgebeugt. Auch asthmatische Symptome können verbessert werden.

Bei 20 Patienten mit Rezidivpolyposis nasi und ASS-Intoleranz erfolgte stationär die Desaktivierung, v. a. in der Hochgebirgsklinik Davos-Wolfgang und in der Medizinischen Klinik LMU München. Es wurde eine Erhaltungsdosis von 500 mg/Tag angestrebt. Die Patienten hatten sich zuvor durchschnittlich 3 Nasennebenhöhlenoperationen unterzogen. Falls sich anamnestisch bei den Patienten keine Hinweise für eine ASS-Intoleranz ergaben, erfolgte zuvor zur Diagnosesicherung eine intranasale bzw. inhalative Provokation mit Aspirin. Die Verlaufskontrolle erfolgte 3, 6 und 12 Monate nach der adaptiven Desaktivierung mithilfe eines für dieses Krankheitsbild entwickelten Fragebogens zur Beurteilung der Lebensqualität.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen einen positiven Therapieerfolg im Untersuchungszeitraum. Die Medianwerte der HRQL-Scores zeigen eine Verbesserung der Lebensqualität bei den meisten Items hinsichtlich der nasalen und auch der asthmatischen Symptome. Es werden zusätzlich die ersten Ergebnisse der in-vitro-Diagnostik vorgestellt.

Die adaptive Desaktivierung stellt eine Therapieoption bei Patienten mit ASS-Intoleranz und Rezidivpolyposis nasi dar. Bei Therapieerfolg kann möglicherweise auf weitere operative Eingriffe verzichtet werden, was zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten beiträgt.