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Inzidenz von gastro-ösophagealem und extraösophagealem Reflux bei Patienten mit Larynx/Hypopharynxkarzinomen
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Der gastroösophageale Reflux (GER) sowie der extraösophageale Reflux (EER) wurde mit zahlreichen Erkrankungen im Bereich des Kopf-/Halsgebietes in Verbindung gebracht. Es existieren Hinweise darauf, dass ein pathologischer EER einen wichtigen Risikofaktor für die Entwicklung von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen darstellt.
Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Inzidenz des gastroösophagealen und extraösophagealen Refluxes bei 59 Patienten untersucht. Bei 42 Patienten war im Vorfeld eine Laryngektomie und bei 17 Patienten eine Kehlkopfteilresektion durchgeführt worden. Dokumentiert wurden die Anzahl der Refluxereignisse, der pH-Abfall und das tageszeitliche Auftreten der Refluxereignisse.
Ergebnisse: Die laryngektomierten Patienten zeigten hierbei im Mittel 201(±40,1) ösophageale Refluxereignisse und 117,8(± 30,1) extraösophageale Refluxereignisse. Bei den kehlkopfteilresezierten Patienten zeigten sich 163,3(±14,2) ösophageale und 111,2(±41,9) extraösophageale Refluxereignisse. Insgesamt zeigten 91% der Laryngekomierten und 95% der kehlkopfteilresezierten Patienten einen pathologischen extraösophagealen Reflux. Der extraösophageale pH-Abfall lag bei den laryngektomierten Patienten bei durchschnittlich 3,5, bei den kehlkopfteilresezierten Patienten bei 3,8.
Schlussfolgerung: Diese Befunde unterstützen die These, dass ein extraösophagealer Reflux eine Rolle als Risikofaktor für die Entstehung eines Primärtumors oder Zweitkarzinoms spielen kann. Eine medikamentöse bzw. chirurgische Therapie der Refluxerkrankung in diesem Patientenklientel sollte erwogen werden.