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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Tetanus: Kieferklemme, Dyspnoe und kardiorespiratorische Instabilität bei einer 78-jährigen Patientin

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christoph Löffler - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg
  • Georg Mols - Anästhesiologische Universitätsklinik, Freiburg i. Br.
  • Kai Hecksteden - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Freiburg i. Br.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod212

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod212.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Löffler et al.
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Einleitung: Tetanus ist eine in Deutschland seltene Erkrankung. Die Mortalität von Tetanus ist jedoch weiterhin hoch. Moderne Intensivmedizin verhindert akutes respiratorisches Versagen, jedoch stellen Instabilitäten des kardiovaskulären Systems bedingt durch Beteiligung des autonomen Nervensystems häufige Todesursachen dar.

Methoden/Ergebnisse: Wir berichten über eine 78-jährige Patientin, die sich mit einer seit drei Tagen zunehmenden Kieferklemme in unserer Ambulanz vorstellte. Flexibel-endoskopische Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf entzündliche Erkrankungen der oberen Atemwege. Bei generalisiertem erhöhten Muskeltonus wurde die Diagnose einer akuten Tetanusinfektion gestellt und vom neurologischen Konsiliarius bestätigt. Auf Nachfrage berichtete die Patientin über eine Verletzung am Unterschenkel, die sie sich bei der Gartenarbeit vor einer Woche zugezogen hatte. Diese Wunde zeigte sich nun schmierig belegt. Innerhalb von Stunden kam es zu einer zunehmenden respiratorischen Insuffizienz und Kreislaufinstabilität, so dass die Patientin notfallmäßig fiberoptisch intubiert und intensivmedizinisch betreut werden musste. Es folgte umgehend ein chirurgisches Wunddebridement, eine hochdosierte Antibiose mit Metronidazol sowie die Verabreichung von 5000 IE Antitoxin. Trotz hoher Dosen an Analgosedierung und Muskelrelaxantien sowie Katecholamingaben zur Kreislaufstabilisierung verstarb die Patientin ohne Besserung der tetanuspezifischen Symptomatik am 28. Tag ihrer intensivmedizinischen Behandlung infolge kardialer Insuffizienz. In serologischen Untersuchungen bestätigte sich der fehlende Tetanusschutz.

Schlussfolgerungen: Bei hoher Mortalität der Erkrankung ist ausreichender Impfschutz auch bei Bagatellverletzungen unabdingbar.