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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Cochlea-Implantation bei Kindern – Ist eine MRT-Untersuchung bei jedem potentiellen Kandidaten notwendig?

Meeting Abstract

  • corresponding author Kerstin Willenborg - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • A. Lesinski-Schiedat - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • H. Becker - HNO-Klinik der Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • T. Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod112

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod112.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Willenborg et al.
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Text

Bei Neugeborenen mit Verdacht auf schwere Hörminderung wird eine ausführliche audiologische Untersuchung sowie eine Computertomographie (CT) durchgeführt. Nur bei Kindern mit offenkundigem Risiko für zentralnervöse Fehlfunktionen beinhaltete das diagnostische Vorgehen an der Medizinischen Hochschule Hannover darüber hinaus eine MRT-Untersuchung.

Wegen des Fehlens klinischer neuraler Beobachtungsmöglichkeiten bei sehr jungen Kindern schien die Einbeziehung der MRT Untersuchung in die diagnostische Beurteilung obligatorisch zu sein.

Wir werteten die Daten von 162 Kindern in einem Alter von bis zu 12 Jahren im Zeitraum von Januar bis Dezember 2004 statistisch aus. Bei 30 (18,5%) Patienten wurde ein pathologischer Befund in der MRT-Untersuchung erhoben wie Fehlbildungen, Aplasie des Labyrinths und/oder des Hörnerven, des Großhirns usw..

Bei 21 von diesen 30 Kindern wurde eine Cochlea-Implantation vorgenommen. Bei den übrigen 9 Kindern ist das Therapiekonzept noch in Diskussion. Das diagnostische Vorgehen wird entweder durch neurologische und psychologische Untersuchungen oder eine audiologische / funktionelle Beurteilung des auditorischen Systems ergänzt werden, um Fragen nach Restgehör, Zusatzbehinderung und Rehabilitationsfähigkeit zu klären.

Die Ergebnisse zeigen, dass in einem hohen Prozentsatz pathologische Befunde im MRT nachzuweisen sind, die sich dem Nachweis durch die CT entziehen und für den Therapieentscheid relevant sind. Eine frühzeitige vollständige Diagnose ist insbesondere bei Kindern wichtig, um die Plastizität des Nervensystems durch eine frühzeitige CI-Versorgung zu nutzen. Eine MRT-Untersuchung sollte daher bei allen Kandidaten durchgeführt werden.