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Bimodale CI-Versorgung im Vergleich zur bilateralen CI-Versorgung bei erwachsenen CI-Patienten
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Published: | April 24, 2007 |
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Ein binaurales Hören ermöglicht ein Richtungshören und ein verbessertes Sprachverstehen im Störschall. Sofern kein Restgehör vorliegt, ist eine beidseitige Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung zu empfehlen. Da die Indikationserweiterung bei der CI-Versorgung auch resthörige Patienten einschließt, ist die Frage zu beantworten, inwieweit eine kontralaterale konventionelle Hörgeräte-Versorgung (bimodale Versorgung) vergleichbare Rehabilitationserfolge ermöglicht.
In einer Studie wurden 25 erwachsene Patienten, die bimodal versorgt wurden, über den Zeitraum von 1 Jahr hinsichtlich des Richtungshörens und des Sprachverstehens im Störgeräusch untersucht. Hierbei wurde die Testungen in allen drei Konditionen (Hörgerät (HG) alleine, CI alleine und bimodale Versorgung) durchgeführt.
Die bimodale Versorgungsart ist der unilateralen CI-Versorgung überlegen. Es kann trotz unterschiedlicher Höreindrücke (CI und HG) ein besseres Richtungshören nachgewiesen werden (Lokalisationsfehler: CI/bimodal: 87,6% vs.69,4%). Beim Sprachverstehen im Störgeräusch zeigt sich der Patient mit der bimodalen Versorgungsart sicherer als bei einer unilateralen Versorgung (HSM+10dB: bimodal/CI: 63,9% vs. 46,5%). Die Gegenüberstellung mit bilateral versorgten Patienten zeigt ein vergleichbares Ergebnis im Sprachverstehen im Störschall nach einem Jahr. Aufgrund der präoperativ vorhandenen langfristigen Hörgeräteerfahrung ist die Entwicklung des Sprachverstehens bei bimodaler Versorgung in den ersten Monaten besser. Sofern ein ausreichendes Sprachverstehen aus dem Restgehör mit dem Hörgerät noch zu erzielen ist, ist eine bimodale Versorgung einer unilateralen CI-Versorgung deutlich überlegen.