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Effekt von Atorvastatin auf die sensorineurale Schwerhörigkeit und auf Tinnitus bei Patienten mit Presbyakusis: Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten, doppelblinden, klinischen Studie
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Sowohl experimentelle, als auch klinische Beobachtungen legen nahe, dass sich erhöhtes Serumcholesterin negativ auf die Hörleistung auswirken kann. HMG-CoA-Reduktasehemmer senken erhöhte Cholesterinwerte hocheffektiv. Daher erscheint eine protektive Wirkung gegen die Hörverschlechterung bei Altersschwerhörigkeit denkbar. Methoden: Es werden Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten, doppelblinden, GCP-konformen Multicenterstudie vorgestellt, in der Patienten mit Presbyakusis und moderat erhöhten Serumcholesterinwerten 1 : 1 zu entweder Atorvastatin 40 mg oder Placebo randomisiert wurden. Hörprüfungen und Tinnitusevalutation mittels des Fragebogen nach Goebel wurden bei Einschluss in die Studie, nach 7 und 13 Monaten durchgeführt.
Ergebnisse: Von den insgesamt 50 randomisierten Patienten erhielten 25 Atorvastatin und 23 Placebo. Zu Behandlungsbeginn bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich Audiogramm, Tinnitus, Alter, Geschlechtsverteilung oder Lipidstatus. Nach 7 bzw. 13 Monaten Behandlung ergaben sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Hörschwellenentwicklung. Interessanterweise zeigte sich jedoch eine Tendenz zu einer Verminderung des Tinnitus unter Atorvastatin. Während sich der Goebel Score unter Placebo im Verlauf leicht verschlechterte (von 23,6 auf 24,8 nach 7 bzw. 26,8 nach 13 Monaten), kam es unter Atorvastatin zu einer Verbesserung (von 38,3 auf 34,8 nach 7 bzw. 29,8 nach 13 Monaten), p = 0,0833.
Schlussfolgerungen: Atorvastatin 40 mg einmal täglich per os zeigte nach einem Jahr keinen Einfluss auf die Entwicklung der Hörschwellen von Patienten mit Presbyakusis, allerdings zeigte sich tendenziell eine Verbesserung des Tinnitus.
Unterstützt durch: Firma Pfizer