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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Recall-System Impfen im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung durch die Gesundheitsämter – ein Pilotprojekt

Meeting Abstract

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  • Martina Kudernatsch - Landratsamt - Gesundheitsamt, Pfaffenhofen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds857

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Published: September 6, 2007

© 2007 Kudernatsch.
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Einleitung: Schutzimpfungen zählen zu den wichtigsten Maßnahmen der primären Prävention von Infektionskrankheiten. Für das Erzielen von Impferfolgen (ein mittelfristiges Ziel ist zum Beispiel die Masernelimination in Europa bis zum Jahr 2010) ist ein koordiniertes Zusammenspiel vieler Akteure notwendig. Neben den niedergelassenen Ärzten als wichtigstes Rückgrat für den Impferfolg hat traditionell der öffentliche Gesundheitsdienst – insbesondere bei Impfungen von Kindern – eine wichtige subsidiäre Aufgabe bei der Vervollständigung des empfohlenen Impfschutzes. Derzeit werden in Bayern unter anderem jährlich Impfbuchkontrollen im Rahmen der durch die Gesundheitsämter vorgenommenen Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt. Dabei werden die Eltern auf fehlende Impfungen schriftlich hingewiesen. Zu Grunde gelegt werden die jeweils aktuellen Empfehlungen der STIKO. Unklar blieb bisher, wie viele auf diese Impfempfehlung hin den Impfschutz ihrer Kinder vervollständigt haben. Daher startete das LGL (Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) in Abstimmung mit dem StMUGV (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz) eine Recall-Pilotstudie, in der fehlende Impfungen durch die niedergelassenen Ärzte nachgeholt und an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden sollen. Bei nicht erfolgter Rückmeldung sollen die betroffenen Eltern nochmals durch das Gesundheitsamt angeschrieben werden. Als eines der Pilot-Gesundheitsämter beteiligt sich das Gesundheitsamt Pfaffenhofen a. d. Ilm seit Oktober 2006 an diesem Recall-System.

Material und Methoden: Den Eltern wird bei fehlenden Impfungen ihres Kindes bei der Schuleingangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt ein Schein für den behandelnden Kinder-/ Hausarzt mitgegeben (Recall 1). Darin sind die fehlenden Impfungen vermerkt. Der Arzt soll notieren, ob diese Impfungen nicht doch schon durchgeführt worden sind, ob sie nachgeholt wurden oder ob sie gar nicht bzw. erst zu einem späteren Zeitpunkt (teilweise bei Hepatitis B Impfung der Fall) gewünscht werden. Dieser ausgefüllte Schein wird an das Gesundheitsamt zurückgefaxt oder mittels Freibrief zurückgeschickt. Bei Bedarf wird den Eltern bei der Schuleingangsuntersuchung Informationsmaterial zu den Kinderimpfungen zur Verfügung gestellt.