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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Telematik Plattform der Universitätsklinik Erlangen

Meeting Abstract

  • Alexander Beyer - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Daniel Gartner - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Serkan Beyaz - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Jochen Kaiser - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Andreas Mrosek - Siemens Medical Solutions, Erlangen
  • Ulrich Prokosch - Lehrstuhl für Medizinische Infoamtik, Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds482

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds482.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Beyer et al.
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Text

Hintergrund: Durch §140d SGBV können Integrierte Versorgungsverträge durch die so genannte Anschubsfinanzierung gefördert werden. Das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung verlängert die Anschubfinanzierung bis Ende 2008. Es verpflichtet die Vertragspartner unter anderem zur Qualitätssicherung und einer ausreichenden, allen Beteiligten zugänglich Dokumentation.

Die Augenklinik der Universitätsklinik Erlangen hat einen solchen IGV-Vertrag mit der AOK Bayern für Katarakt- und Netzhautoperationen geschlossen. Vertragspartner sind etwa 80 niedergelassene Augenärzte und ein weiteres OP-Zentrum.

Material und Methoden: Im Rahmen eines IGV-Vertrags erfolgt eine standardisierte Dokumentation von präoperativen, operativen und postoperativen Untersuchungen zu Patienten mit Katarakt-/Netzhauterkrankungen in einer webbasierten Telematik Plattform. Zu einem Patienten gibt es zu jeder Erkrankung eine elektronische Fallakte mit Dokumentationsformularen zur Qualitätssicherung und Befunddokumentation. Da die Plattform zu Vertragsabschluss noch nicht verfügbar war, dokumentierten niedergelassene Ärzte zu Projektbeginn noch auf Papierformularen. Diese wurden nach Bereitstellung des Systems in der Erlanger Augenklinik elektronisch nachdokumentiert.

Ergebnisse:

Insgesamt nehmen 88 Augenärzte an der Dokumentation teil und haben jeweils einen personalisierten Zugang zum System. Bisher wurden 615 Fälle mit 3591 Formulare erfasst. Mehr als 95% der Formulare wurden auf Papier dokumentiert und durch die Augenklinik nachträglich im System erfasst.

Diskussion: Die hohe Anzahl von Formularen, die nicht primär elektronisch erfasst wurden, erklärt sich dadurch, dass sich die Papierdokumentation nach Vertragsabschluss zunächst etablieren konnte. Trotz Verfügbarkeit des Systems wird heute in den Praxen während der Untersuchung weiterhin auf Papier dokumentiert, da ein Internetanschluss aus Datenschutzgründen meist nur an einem dedizierten Rechner der Praxis vorhanden ist [1] und die elektronische Dokumentation den typischen Arbeitsablauf in der Praxis des niedergelassenen Arztes eher stört. Solange der Service der Augenklinik vorhanden war, die Papierdokumentation in das elektronische System zu überführen, wurde dies von den niedergelassenen Ärzte auch genutzt. Um die Akzeptanz des Systems zu erhöhen, soll die Anschubfinanzierung in Abhängigkeit der Dokumentationsform ausgezahlt werden.


Literatur

1.
Merkblatt der Ärztekammer Baden-Würtenberg „Schweigepflicht und Datenschutz in der Arztpraxis“ vom 22.04.2004 ab Seite 29; http://www.aerztekammer-bw.de/20/merkblaetter/datenschutz.pdf External link