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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Implementierung des Resident Assessment Instruments als Qualitätsentwicklung und Steuerungsinstrument in der stationären Langzeitpflege

Meeting Abstract

  • Markus Zimmermann - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle-Saale
  • Christiane Schaepe - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle-Saale
  • Yvonne Selinger - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle-Saale
  • Johann Behrens - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle-Saale

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds463

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Published: September 6, 2007

© 2007 Zimmermann et al.
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Für Leistungsträger und Leistungserbringer in der (Langzeit)Pflege wird es zunehmend notwendig, über ein Steuerungsinstrument zu verfügen, dass gleichzeitig einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und –sicherung, zur Anwendung und Dokumentation des Pflegeprozesses und zur Darstellung des Fallspezifischen Pflegeaufwands leisten kann.

Als einziges standardisiertes und (international) validiertes Instrument steht hierfür das Resident Assessment Instrument (RAI) Longtermcare und Homecare zur Verfügung. Die Version für stationäre Einrichtungen ist in den USA und Island obligatorisch, für Europa besteht eine internationale Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Instrumentes (InterRAI).

Das Minimum Data Set (MDS) als multidimensionales, interprofessionelles Assessment des RAI ermöglicht sowohl kontinuierliche Pflege- und Interventionsplanung als auch Evaluation (24 standardisierte Qualitätsindikatoren). Mithilfe der Resident Assessment Protocolls (RAPs) sind in pflegerelevanten Domänen (wie z.B. den ADLs, Ernährungszustand, kommunikative Fähigkeiten) analog zu Leitlinien Empfehlungen und Alarmzeichen ablesbar. Die Resident Utility Groups (RUGs) errechnen aus den Angaben des MDS die Fallschwere der einzelnen Patienten.

Das Projekt "Implementierung des Resident Assessment Instruments als Qualitätsentwicklung und Steuerungsinstrument in der stationären Langzeitpflege" wird mit Förderung des BMBF im Pflegeforschungsverbund Mitte-Süd das RAI in einer kontrollierten Studie in mindestens 10 zufällig ausgewählten stationären Einrichtungen der freien Wohlfahrt in Sachsen implementieren. Dies beinhaltet die Schulung der MitarbeiterInnen, die Evaluation mittels des MDS und die Ermittlung der Fallgruppen mittels der RUGs. Neben dem Einsatz dieser Teilinstrumente des RAI werden die Fallkosten je Patient in der Pflege nach SGB XI ermittelt, die 24 Qualitätsindikatoren abgeprüft und Übergänge (höhere Pflegestufe, stationäre Pflege, stationäre Akutbehandlung) erfasst. Unter den Patienten und Pflegenden wird eine jährliche Befragung zur Lebensqualität und Zufriedenheit durchgeführt. In der Kontrollgruppe die ebenfalls aus 10 Pflegeheimen bestehen wird, werden die gleichen Indikatoren außerhalb der Instrumente des RAI erhoben und ebenfalls jährliche Patienten- und Pflegendenbefragungen durchgeführt.