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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Querschnittsbereich Medizinische Informatik: praxisbezogene Medizinerausbildung am Beispiel der medizinischen Bildverarbeitung

Meeting Abstract

  • Heike Schmidt - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Timm Bußhaus - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Josef Ingenerf - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Gabriele Katalinic - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Roland Linder - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Bettina Seik - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Siegfried Pöppl - Universität zu Lübeck, Institut für Medizinische Informatik, Lübeck
  • Beate Stöckelhuber - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Lübeck

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds359

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds359.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Schmidt et al.
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Einleitung / Hintergrund: Seit dem Wintersemester 2006/2007 wird der Querschnittsbereich Medizinische Informatik im Rahmen des Medizinstudiums an der Universität zu Lübeck anstatt in der bisherigen Vorlesung in einer Kombination aus Vorlesung und Pflichtpraktikum gelehrt. Dadurch soll die Lehre einen konkreten Anwendungsbezug erhalten und so nachhaltig verbessert werden. Das Praktikum findet viermal pro Semester in jeweils vier verschiedenen Gruppen a zwanzig Personen im PC-Labor der Informatik statt, die Themengebiete sind folgende: Datenverarbeitung, ICD10/OPS, DRGs und Medizinische Bildverarbeitung. Für die Vermittlung von Inhalten der Medizinischen Bildverarbeitung wird dabei ein Tool eingesetzt, was ursprünglich für die Lehre im Informatikstudium entwickelt wurde, sich jedoch sehr gut auch in diesem Rahmen einsetzen lässt.

Material / Methoden: Das JAMIP (Java based Medical Image Processing) genannte Tool [1] ist wie ein Teleradiologiesystem aufgebaut. Die Benutzeroberfläche enthält neben einem DICOM-Viewer zur Anzeige der medizinischen Bilddaten Standardoperationen wie das Zoomen, die Invertierung, die Fensterung der Daten, etc. Des Weiteren integriert JAMIP Bildverarbeitungsalgorithmen wie z. B. Snakes, Clusteranalysemethoden, Filter oder Verfahren zur Texturanalyse.

Nach einer kurzen Einarbeitungsphase, in der sich die Medizinstudenten mit dem Programm und dem DICOM-Format vertraut machen, müssen mit Hilfe zweier Segmentierungsalgorithmen verschiedene Strukturen in den medizinischen Bildern herausgearbeitet werden. So soll ein Einblick in die Funktionen eines Teleradiologiesystems und in die Möglichkeiten der medizinischen Bildverarbeitung vermittelt werden.

Ergebnisse: Durch die Aufteilung in Kleingruppen konnte ein konzentriertes Arbeiten stattfinden, was jedoch einen erheblichen personellen Mehraufwand im Vergleich zur früheren Vorlesung erforderte. Auf die unterschiedlichen Niveaus der einzelnen Studenten bezüglich ihres Vorwissens im Computer- bzw. Bildverarbeitungsbereich konnte durch erweiterbare Aufgabenstellungen gut eingegangen werden, die Evaluationsergebnisse wurden deutlich verbessert. Kritikpunkte an der Relevanz des Querschnittsbereichs blieben jedoch bestehen.

Diskussion / Schlussfolgerungen: Um die Akzeptanz des Querschnittsbereichs zu erhöhen, werden zukünftig zusätzliche Veranstaltungen in Kooperation mit Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums angeboten. So wird es für den Bereich der Bildverarbeitung vor dem Praktikum eine Anwendungsdemonstration in der Radiologie geben.


Literatur

1.
JAMIP - Entwicklung eines virtuellen Bildverarbeitungslabors für die Lehre. Schmidt H, Handels H, Hahn T, Maciak A, Schmidt O, Schwidrowski K und Pöppl SJ. BVM-Tagungsband 2004, Springer-Verlag, ISBN 3-540-21059-8, S. 400-404.