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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Endokrine Disruptoren in der Metallindustrie – Expositionsermittlung und –quantifizierung für epidemiologische Studien

Meeting Abstract

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  • Birte Mester - Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Bremen
  • Nils Schmeißer - Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Bremen
  • Wolfgang Ahrens - Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, Bremen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds266

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Published: September 6, 2007

© 2007 Mester et al.
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Durch sich wandelnde Verfahrenstechniken verlieren in der Vergangenheit weit verbreitete Gefahrstoffe u. a. im Rahmen arbeitsmedizinischer Arbeitsplatzbeurteilungen an Bedeutung, während andere Arbeitsstoffe nicht zuletzt aufgrund neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse mehr und mehr ins Blickfeld rücken. Hierzu gehören die so genannten endokrinen Disruptoren; chemische Fremdstoffe, welche in die hormonelle Regulation beim Menschen eingreifen. Kenntnisse über Expositionsverhältnisse gegenüber diesen Stoffen in der Arbeitswelt existieren nur lückenhaft. Um Auswirkungen endokriner Disruptoren im Rahmen epidemiologischer Studien untersuchen zu können, bedarf es geeigneter Verfahren zur retrospektiven Expositionsermittlung und –beurteilung.

Wir haben ein mehrdimensionales Verfahren zur Expositionsermittlung und –quantifizierung für endokrine Disruptoren und andere berufliche Expositionen in der Metallindustrie erarbeitet. Die Expositionsermittlung und –quantifizierung erfolgt dabei im Zusammenspiel der drei Kernelemente: branchenspezifische Job Exposure Matrix (JEM), Datenbank betrieblicher Messdaten und strukturierte Aufbereitung von Expertenwissen.

Die JEM wurde durch einen eigens zu diesem Zweck zusammengestellten Arbeitskreis aus wissenschaftlichen, betrieblichen und berufsgenossenschaftlichen Experten entwickelt und enthält Expositionsinformationen für insgesamt 20 Arbeitsstoffe wie Bisphenol A und einzelne Phthalate sowie zur Einwirkung elektromagnetischer Felder in über 200 branchenspezifischen Arbeitsbereichen und Tätigkeitsfeldern.

Mit Hilfe unserer Methode zum retrospektiven Exposure Assessment werden Angaben aus einem ebenfalls durch den beschriebenen Arbeitskreis entwickelten branchenspezifischen Fragebogen und weiteren tätigkeitsspezifischen Fragebögen zur Berufsanamnese in einem standardisierten semiautomatischen Verfahren zur Bewertung individueller Expositionen im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie in der Metallindustrie umgesetzt.