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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Klinische Kontaktallergie-Surveillance in Europa – Ergebnisse des ESSCA-Netzwerkes

Meeting Abstract

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  • Janice Hegewald - Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • Axel Schnuch - Informationsverbund Dermatologischer Kliniken an der Univ. Göttingen, Göttingen
  • Wolfgang Uter - Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • ESSCA Writing Group

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds140

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds140.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Hegewald et al.
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Einleitung: Das „European Surveillance System on Contact Allergies” (ESSCA (http://www.essca-dc.org) QLK4-CT-2001-00343 / 2002-02812) begann 2002 mit der Datenregistrierung und -auswertung. Ziel ist die Beobachtung der Kontaktallergie-Häufigkeit in der europäischen klinischen Bevölkerung von Patienten, die zur Diagnostik epikutan getestet werden. Die international stärkere Variabilität von allergie-induzierenden Expositionen und, dem folgend, von Kontaktallergie-Prävalenzen, soll erwartungsgemäß erleichtern, erstere zu identifizieren. Dabei werden u. a. Präventions-Maßnahmen der einzelnen Länder evaluiert.

Material und Methoden: Die Anzahl der beteiligten ESSCA-Kliniken stieg 2004 auf 31, die Zahl der beteiligten europäischen Länder auf 11. Die Kliniken erfassten die Anamnese sowie die Epikutantest-Ergebnisse mit dem für ESSCA entwickelten mehrsprachigen Winalldat/ESSCA Computerprogramm [1] oder anderer, von Inhalt und Struktur her kompatibler Software. Einmal pro Jahr werden die anonymisierten Daten am ESSCA-Datenzentrum zusammengefasst und ausgewertet.

Ergebnisse: Im Jahr 2004 wurden insgesamt 11.643 Patienten mit den Standardreihe-Allergenen getestet. Davon haben 44% der Patienten positiv (+ - +++) auf eine oder mehrere Substanzen der europäischen Standardreihe reagiert. Weiterhin wurden positive Reaktionen am häufigsten bei Metallsalzen (Nickel: 20,7%, Kobalt: 6,9%, Chrom: 4,4%) und Duftstoffen (Duftstoff-Mix: 7,2%) beobachtet, mit z. T. großen Unterschieden zwischen Zentren bzw. Ländern. Beispielsweise betrug die alters- und geschlechtsstandardisierte Häufigkeit von Nickelallergien in Kopenhagen 9,7% (95% KI: 7,5-11,9%), während sie in einigen italienischen Zentren über 30% lag, z.B. 32,2% in Bozen (95% KI: 26,2-38,1%). Zum Vergleich: In Deutschland wurde 2001-2004 durch den IVDK (www.ivdk.org) eine Quote von 16,9% (95% KI: 16,4-17,3%) ermittelt [2].

Diskussion: Mitglieder des ESSCA-Netzwerkes sind gleichzeitig Mitglieder der „European Society of Contact Dermatitis“. Dieses stellt einen adäquaten Ausgangspunkt der Standardisierung dar, die - durch Vergleich der Daten zwischen Zentren - weiter zu verbessern ist. Auf dieser sich entwickelnden Basis liefert ESSCA erstmalig aktuelle Daten zur Sensibilisierungs-Häufigkeit der einzelnen Mitglieder und Länder, die beispielsweise einen Erfolg der sehr frühen dänischen Initiative zur Begrenzung der Nickelexposition zeigen.


Literatur

1.
Uter W, Arnold R, Wilkinson J, Shaw S, Perrenoud D, Rili C, Vigan M, Ayala F, Krêcisz B, Hegewald J, Schnuch A. A multilingual European patch test software concept: WinAlldat/ESSCA. Contact Dermatitis. 2003;49:270-1.
2.
Worm M, Brasch J, Geier J, Uter W, Schnuch A. Epikutantestung mit der DKG-Standardreihe 2001–2004: Ergebnisse des IVDK. Hautarzt. 2005;56:1114-24.