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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Genetische Assoziation von SNPs aus PPARD mit BMI in der KORA S4 Studie

Meeting Abstract

  • Henning Gohlke - GSF, München-Neuherberg
  • Christian Gieger - GSF, München-Neuherberg
  • Thomas Illig - GSF, München-Neuherberg
  • H. -Erich Wichmann - GSF, München-Neuherberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds114

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Published: September 6, 2007

© 2007 Gohlke et al.
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Übergewicht und Adipositas werden mittlerweile als „Risikofaktor Nr. 1“ gesehen, da sie mit ihren Folgeerkrankungen die Gesundheitssysteme stark belasten. Dass für die Entwicklung dieses Krankheitskomplexes genetische Ursachen bestehen, ist bestätigt, weswegen sich die Forschung verstärkt auf die genetischen Grundlagen konzentriert.

PPARD wurde als Mitglied der Kernrezeptorenfamilie der PPARs (Peroxisome Proliferator-Activated Receptors) als Kandidatengen ausgesucht, da dieses eine zentrale Rolle im Fettstoffwechsel spielt. PPARD besteht aus 11 Exons, erstreckt sich über 87 kb und liegt auf dem Chromosomenabschnitt 6p21.2-p21.1 des Menschen. Aus öffentlichen Datenbanken gelang es, 14 SNP zu identifizieren. Mit dieser Auswahl konnte die Genregion mit einem durchschnittlichen Abstand von 5,7 kb abgedeckt werden.

Diese Analyse zeigte, daß der SNP rs1053046 aus PPARD signifikant mit BMI assoziert ist, der SNP rs2076168 einen Trend zur Association mit BMI zeigt.

Der SNP rs1053046 zeigt eine signifikante Assoziation im dominanten (p = 0,005, Schätzer = 1,122) genetischen Modell. Im additiven Modell kann man keine satistische Signifikanz beobachten, wenn man für multiples Testen korrigiert (p = 0,011, Schätzer = 0,968). Der triallelische SNP rs2076168 zeigt eine Trend zur Assoziation sowohl im additiven (p = 0,007, Schätzer = 1.915) als auch im dominanten (p = 0,007, Schätzer = 1,992) genetischen Modell für das T Allel. Mit der Zielgröße Waist-Hip-Ratio, ebenfalls ein Surrogatmaß für Übergewicht und Adipositas, fand sich eine – wenn auch nicht statistisch signifikant – schwache Assoziation mit den in der Primäranalyse signifikant assoziierten SNPs ((additives Modell rs2076168.T: Schätzer: 0.016; p = 0.067), (dominantes Modell rs2076168.T: Schätzer 0.017; p=0.074); (additives Modell rs1053046: Schätzer: 0.008; p = 0.083), (dominantes Modell rs1053046: Schätzer: 0.010; p = 0.054)). Im weiteren konnte mit einer Haplotypenanalyse festgestellt werden, dass ein seltener Haplotyp signifikant mit BMI assoziiert ist (p = 0,003, Schätzer = 0,255).

Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass PPARD bzw. sein Genprodukt einen Beitrag zur Ausbildung von Übergewicht und Adipositas leisten.


Literatur

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