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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Wie werden die Ernährungsempfehlungen der WHO Kampagne "Five a Day" in der Bevölkerung umgesetzt?

Meeting Abstract

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  • Constanze Cholmakow-Bodechtel - TNS Healthcare, München
  • Ursula Reis - TNS Healthcare, München

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds054

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds054.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Cholmakow-Bodechtel et al.
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Hintergrund: Weltweit verbirgt sich hinter dem Slogan „five a day“ die Ernährungsempfehlung 5 Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag zu verzehren. Ziel der in Deutschland im Jahr 2000 initiierten Kampagne „5 am Tag“ ist es, durch einen steigenden Obst- und Gemüseverzehr das Erkrankungsrisiko und die Entstehung von gastrointestinalen Krebsformen sowie koronarer Herzerkrankungen zu senken bzw. durch Primärprä-vention zu verhindern. Ob die Gesundheitskampagne den erhofften Erfolg hat, lässt sich erst langfristig beurteilen. Aktuell steht die Frage im Vordergrund, welche Bevöl-kerungsgruppen diese Empfehlung umsetzten.

Methode: Im Rahmen des repräsentativen ACCESS Panels wurden im Jahr 2006 über 28.000 Personen im Alter von 18 bis 80 schriftlich nach Verzehrshäufigkeiten, Einnahme von Nahrungsergänzungspräparaten, sportlicher Aktivität, Rauchen und dem Inhalt der Kampagne „5 am Tag“ gefragt. Unterschiede in den Verzehrshäufigkeiten von Obst und Gemüse zwischen Gruppen mit verschiedenen sozioökonomischen Merkmalen wurden auf signifikante Unterschiede untersucht.

Ergebnisse: Die statistischen Unterschiede (Mann-Whitney U-Test, p<0,001) bezogen auf sozio-ökonomische Variablen zeigen folgendes Bild:

Über die Hälfte der befragten Personen geben an, mehrmals oder (fast) täglich Obst und/oder Gemüse zu verzehren. Obst wird häufiger mehrmals täglich verzehrt als Gemüse. Frauen setzen die Empfehlung häufiger um als Männer. Befragte aus den neuen Bundesländern essen häufiger Obst und/oder Gemüse als Befragte aus den alten Bundesländern. Mit sinkendem monatlichem Haushaltsnettoeinkommen nimmt die Verzehrshäufigkeit von Gemüse ab. Ferner zeigt sich ein Trend zu höherem Ge-müseverzehr mit steigendem Bildungsabschluss. Obst wir nur von Personen mit ei-nem monatlichem Haushaltseinkommen unter 1.000 € seltener verzehrt. Jüngere Menschen konsumieren deutlich weniger Obst und Gemüse als die „Best Ager“, also die über 50jährigen. Darüber hinaus korreliert der Obst- und Gemüseverzehr positiv mit der Einnahme von Nahrungsergänzungspräparaten und ist bei Personen mit ei-nem gesunden Lebensstil (Nichtraucher, sportliche Aktivität) signifikant höher.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, den Focus der Präventionsbemühungen der „Five a Day“ Kampagne auf jüngere Zielgruppen und Personengruppen mit niedrigerem Einkommen und Bildung zu legen.