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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Der Calgary Cambridge Observation Guide: Validierung einer ins Deutsche übersetzen Version

Vortrag/lecture

  • corresponding author Anne Simmenroth-Nayda - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • Catharina Nolte - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • Thomas Fischer - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • Wolfgang Himmel - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma110

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma110.shtml

Received: June 13, 2008
Revised: August 6, 2008
Accepted: August 6, 2008
Published: August 19, 2008

© 2008 Simmenroth-Nayda et al.
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Einleitung: Instrumente zur Beurteilung der kommunikativen Kompetenz Medizinstudierender sind im angloamerikanischen Raum seit vielen Jahren etabliert. Da kommunikative Fertigkeiten zunehmend auch in Deutschland unterrichtet werden, sollte für die Bewertung von Lernfortschritten oder Prüfungsleistungen ein deutschsprachiges valides Verfahren zur Verfügung stehen.

Methoden: Die Kurzversion des Calgary-Cambridge Observation Guide (CCOG; 6 Skalen mit insgesamt 28 Items, 5-stufig) wurde von den Autoren ins Deutsche übersetzt (einschl. „Back-Translation“). Damit bewerteten Ärzte und studentische Tutoren im Abstand von mind. 12 Wochen zweimal fünf qualitativ unterschiedliche, video-aufgezeichnete Konsultationen mit Schauspielpatienten.

Ergebnisse: Insgesamt 30 Rater nahmen teil. Die Konsultationen wurden in beiden Durchgängen im Mittel nahezu identisch bewertet (Durchschnittsnote über alle Items 2,4 und 2,3). Die Rater bildeten die unterschiedliche Güte der Konsultationen in ihrer Bewertung der einzelnen Items gut ab: z.B. gaben sie beim „Erkennen des Patientenanliegens“ im besten Video die Note 1,4, im schlechtesten 3,0. Die Intra-Rater-Reliabilität war befriedigend, z.B. gaben zwei Drittel der Rater in beiden Durchgängen dieselbe Note beim Item „Zusammenfassung der Konsultation“, ähnlich bei anderen Items. Die Inter-Rater-Reliabilität, ausgedrückt im Intraklassen-Korrelationskoeffizient (ICC), war zumeist gut, teils aber ungenügend (Spanne: 0,08 bis 0,57), am besten beim Item „Krankengeschichte des Patienten“, am schlechtesten bei der „Frage nach Rahmendaten“. Die Faktorenanalyse ergab – beim Eigenvalue-Kriterium von > 1,0 – fünf Faktoren, im Gegensatz zu den 6 Skalen des Originals, z.B. passte das Item „Erklären des Konsultationsablaufs“ nicht in die ursprüngliche thematische Gruppierung.

Schlussfolgerungen: Der CCOG, insbesondere einzelne Items sind schon jetzt für den Einsatz im Unterricht geeignet. Die im Original vorgeschlagene thematische Gruppierung der Items hält der Validierung nicht stand, so dass sich vorläufig Summierungen auf Skalenebene verbieten.