gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Zehn Jahre Fakultätsentwicklung an der Medizinischen Fakultät der LMU München

Poster

Search Medline for

  • corresponding author Daniel Bauer - Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München, Deutschland
  • Veronika Kopp - Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München, Deutschland
  • Frank Christ - Universität München, Klinik für Anästhesiologie, München, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik Innenstadt, Schwerpunkt Medizindidaktik, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma101

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma101.shtml

Received: June 15, 2008
Revised: August 6, 2008
Accepted: August 6, 2008
Published: August 19, 2008

© 2008 Bauer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund und Fragestellung: Zur Professionalisierung der Lehre in der Humanmedizin wurden seit 1997 über 1000 Lehrende der Ludwig Maximilians- Universität München in unterschiedlichen Unterrichts- und Prüfungsmethoden geschult.

Die Förderung der medizindidaktischen Kompetenzen erfolgt nach einem vierstufigen Konzept: Teilnahme am postgraduierten Studiengang Master of Medical Education, mehrtägigen Kursen mit Fokus auf Problem-orientiertem Lernen bzw. hochwertigen schriftlichen und klinisch-praktischen fakultären Prüfungen sowie eintägigen Crashkursen zu speziellen Aspekten der Lehre an der Fakultät. Die Kurse werden jeweils an die curricularen Bedürfnisse angepasst. Seit 2008 ist eine didaktische Qualifikation obligatorischer Bestandteil des Habilitationsverfahrens.

Eine Umfrage wurde konzipiert, um die Bedeutung des Fakultätsentwicklungsprogrammes für den Reformprozess der Lehre insgesamt einschätzen zu können. Zudem sollten Stärken und Schwächen des Medizinischen Curriculums München (MeCuM) in der Wahrnehmung der Dozenten identifiziert werden.

Methodik: Im September 2007 wurde der gesamte Lehrkörper der medizinischen Fakultät der LMU im klinischen Abschnitt (n~1.700) per E-Mail über das Rechenzentrum zu einer anonymen online-Umfrage mit 39 Items eingeladen. Der Rücklauf lag bei 17% (n= 289).

Ergebnisse: Den medizindidaktischen Kursen wurde attestiert, die Qualität der persönlichen Unterrichtes verbessert zu haben. Ebenso konnten sich Teilnehmer gut ins Netzwerk der Lehrenden integrieren und als Multiplikatoren tätig sein. Gesteigerte Wertschätzung durch Vorgesetzte war nicht eindeutig zu verzeichnen; ein positiver Einfluss auf Karriere und Beförderungschancen durch die Kursteilnahme wurde verneint.

Als wichtigste Aspekte des MeCuM wurden die professionelle Ausbildung kompetenter Ärztinnen und Ärzte sowie die Vermittlung psycho-sozialer Kompetenzen genannt. Einheitliche Standards in der Lehre und gutes Abschneiden in nationalen Fakultätsrankings wurden als wichtig eingeschätzt, während die Förderung der Bildungselite und gute Ergebnisse in den Ärztlichen Prüfungen als weniger wichtig gewertet wurden.

Konsequenterer Einsatz von Problem-orientierten Unterrichtseinheiten, die daraus resultierende intensive Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden sowie hochschuldidaktische Weiterbildungsmöglichkeiten wurden als Stärken erkannt, während die hohe Lehrbelastung durch Kleingruppenunterricht, curriculare Überreglementierung und mangelnde Anerkennung für den Einsatz in der studentischen Lehre bemängelt wurden.

Schlussfolgerungen: Professionalität und Qualität der Lehre haben nach über 10 Jahren Fakultätsentwicklung maßgeblich zugenommen - dennoch besteht weiterhin großer Bedarf an struktureller und individueller Förderung einer Lehr- und Lernkultur, die die Leistungen der Lehrenden wertschätzt.