gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Das Mentoren-Tutoren-Programm (MTP) an der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Poster

  • corresponding author Jobst-Hendrik Schultz - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin des Landes Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • author Jana Jünger - Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Nina Drude - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin des Landes Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • author Stefan Wagener - Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin des Landes Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • author Roman Duelli - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Heidelberg, Deutschland
  • author Franz Resch - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma29

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma029.shtml

Received: June 13, 2008
Revised: August 6, 2008
Accepted: August 6, 2008
Published: August 19, 2008

© 2008 Schultz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Seit einigen Jahren rücken Anforderungen an das Medizinstudium verstärkt in den Vordergrund, welche die Vermittlung von studiums- und berufsbezogenen Schlüsselkompetenzen betreffen. Zum einen gilt es sicherzustellen, dass Studierende die notwendigen studiumsbezogenen Schlüsselkompetenzen wie z.B. hinreichend ausgeprägte Lerntechniken oder Kompetenzen im Zeitmanagement etc. für das Medizinstudium besitzen, zum anderen stellen berufsbezogene Schlüsselkompetenzen wie z.B. Teamworker-Qualitäten, Kommunikations- oder Führungskompetenzen zunehmend wichtigere Anforderungen an Ärzte dar. Diese werden sowohl durch die neue ÄAppO als auch international durch das CanMEDS 2000 Project konturiert (vgl. dazu [1]). Nicht zuletzt ist auch die nachhaltige Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs eine zentrale Anforderung in der medizinischen Ausbildung geworden.

Das seit Herbst 2007 an der Medizinischen Fakultät Heidelberg implementierte Mentoren-Tutoren-Programm (MTP) greift diese Anforderungen auf und bietet ein integriertes Konzept, das der Verbesserung der Lehre und der Förderung aller Studierenden an der Medizinischen Fakultät Heidelberg dient. Im Einzelnen sind mit dem MTP folgende Ziele gesetzt:

1.
Gewinnung von exzellentem wissenschaftlich-medizinischem Nachwuchs
2.
Förderung der sozialen Kompetenz von Studierenden
3.
Verkürzung der Studienzeit
4.
Emotionale Bindung an die Fakultät (Alumni-Kultur).

Im Mittelpunkt des MTP steht aber nicht nur die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen, sondern auch die intensivierte Begleitung der Studierenden während ihres Studiums. Die Teilnahme am MTP ist freiwillig.

Das MTP ist als ein das Studium begleitendes Programm konzipiert und besteht aus zwei Teilen:

1.
dem Kernprogramm und
2.
dem Sozietätsprogramm.

Im Kernprogramm (1) werden allen Studierenden studiums- und berufsbezogene Schlüsselkompetenzen vermittelt. Dies erfolgt durch tutoriell begleitete Lerngruppen, die von studentischen Tutoren geleitet werden. Die studentischen Tutoren wurden zuvor in einer Basisschulung zu den unterschiedlichen Themenbereichen ausführlich geschult. Das Sozietätsprogramm (2) ermöglicht es allen Studierenden, ihre fachlichen Interessen zu vertiefen. Kern des dieses Programms sind die Sozietäten. Diese sind fachbereichsübergreifend organisiert und umfassen Fächer, die sowohl im Vorklinik- als auch im Klinik-Studium gelehrt werden. Jede Sozietät widmet sich einem Schwerpunktthema der Medizin. Sozietäten ermöglichen nicht nur die neigungsspezifische Vertiefung des Studiums, sie dienen zudem der Etablierung einer fachbezogenen Gemeinschaft aus Studierenden, Tutoren und Mentoren, in der der Austausch zwischen Studierenden und Dozenten stärker gefördert wird. Darüber hinaus ermöglichen Sozietäten eine effektivere Vorbereitung der Studierenden auf Promotionen und bilden einen Rahmen, in dem wissenschaftlicher Nachwuchs bereits während des Studiums besser identifiziert und gezielt gefördert werden kann.

In unserem Beitrag werden wir auf die Konzeption des MTP eingehen aber auch den Prozess der Implementierung des Programms an der Medizinischen Fakultät Heidelberg vorstellen.


Literatur

1.
Öchsner W, Forster J. Approbierte Ärzte - kompetente Ärzte?: Die neue Approbationsordnung für Ärzte als Grundlage für kompetenzbasierte Curricula. GMS Z Med Ausbild. 2005;22(1):Doc04. Zugänglich unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2005-22/zma000004.shtml. External link