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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Ausbau des Kurses "Leitsymptome" durch das Training ärztlicher Fertigkeiten im Labor für klinische Fertigkeiten Kiel

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  • corresponding author Gudrun Karsten - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Kiel, Deutschland
  • Reiko Steinbach - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein / Campus Kiel, Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Kiel, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma28

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gma2008/08gma028.shtml

Received: May 14, 2008
Revised: August 6, 2008
Accepted: August 6, 2008
Published: August 19, 2008

© 2008 Karsten et al.
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Die Ziele des Leitsymptomkurses sind das Lernen und Üben von Fertigkeiten zur Problemanalyse und Differentialdiagnose leitsymptombezogener klinischer Krankheitsbilder. Die Studierenden sollen die wesentlichen Informationen eines klinischen Falles herausarbeiten, eine Analyse mit differentialdiagnostischen Überlegungen erstellen und einen Diagnostikplan entwerfen können.

Der interdisziplinäre zweisemestrige Kurs findet im 7. und 8. Semester statt und umfasst 26 Einheiten zu je einem Leitsymptom. Jede Einheit besteht aus einer Vorlesung, in der die pathophysiologischen Grundlagen skizziert und die differentialdiagnostischen Schritte und Lösungsstrategien erläutert werden, sowie einem Seminar, in dem entsprechende klinische Fälle diskutiert und analysiert sowie Diagnostikstrategien entwickelt werden.

Der weitere Ausbau des Kurses sieht vor, dass die Studierenden die für die Lösung der leitsymptomorientierten klinischen Fälle notwendigen basalen diagnostischen praktischen Fertigkeiten lernen. Hierzu wurden in einem Pilotprojekt im WS 07/08 für vier Leitsymptome das Lernen und Üben entsprechender Fertigkeiten im Labor für klinische Fertigkeiten Kiel (LkF-Kiel) in den Kurs integriert: Studierende des 7. Semesters übten im Rahmen der Leitsymptome "unklare Visusminderung", "Hörverlust" und "Naselaufen" das direkte Augenspiegeln, die Otoskopie und Rhinoskopie aneinander sowie Ophthalmoskopie und Otoskopie an Modellen mit verschiedenen einstellbaren Pathologien. Im achten Semester wurden im Rahmen des Symptoms "Flankenschmerz" an Modellen Katheterlegen (männlich, weiblich) und rektale/Prostatauntersuchung geübt.

In einer Evaluation bewerteten die Studierenden diesen Ansatz u.a. in dem Item "Das Üben mit [Angabe des Modells] halte ich für eine gute Ergänzung zu Vorlesung und Seminar" auf einer vierstufigen Likert-Skala ("trifft nicht zu" = 1 bis "trifft völlig zu" = 4). Insgesamt fanden sie das Konzept positiv: Die Mittelwerte des Likert-Werts lagen bei allen Modellen über der Skalenmitte von 2,5: bei den Studierenden des 8. Semesters (n = 71) zwischen 3,2 und 3,3 (+/- 1,0 bis 1,1), wobei 57-61% der Studierenden diese Items mit "trifft völlig zu" bewerteten; im 7. Semester (n = 79) zwischen 2,9 und 3,0 (+/- 1,0; 32-37% "trifft völlig zu"). Die Unterschiede zwischen den Semestern könnten auf ihren unterschiedlichen Praxiserfahrungen oder der Art der zu übenden Fertigkeiten beruhen. Möglicherweise haben die Studierenden bei Untersuchungstechniken im Intimbereich (8. Semester) - im Gegensatz zu Untersuchungen im Augen- und HNO-Bereich (7. Semester) - ein größeres Bedürfnis, zuerst an Modellen zu üben. Trotz dieser Unterschiede äußerten die Studierenden beider Semester den Wunsch nach einem inhaltlichen und zeitlichen Ausbau des Angebots des LkF-Kiel. Aufgrund der Evaluationsergebnisse und Erfahrungen wird der Ansatz zum Ausbau des Leitsymptomkurses durch Integration des LkF-Kiel kontinuierlich ausgebaut werden.