gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

10.11. bis 12.11.2006, Köln

Evaluation eines Kurz-Trainings-Programm zur Anwendung von automatisierten externen Defibrillatoren

Poster Humanmedizin

  • corresponding author Stefan Beckers - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • author Max Skorning - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • author Michael Fries - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • author Johannes Bickenbach - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Operative Intensivmedizin, Aachen, Deutschland
  • author Matthias Derwall - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • author Ralf Kuhlen - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Operative Intensivmedizin, Aachen, Deutschland
  • author Rolf Rossaint - Universitätsklinikum RWTH Aachen, Anästhesiologie, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Köln, 10.-12.11.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gma151

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Published: October 23, 2006

© 2006 Beckers et al.
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Text

Hintergund: Bei einem Herzkreislaufstillstand liegt in der größten Anzahl der Fälle initial ein defibrillationswürdiger Herzrhythmus vor [1]. Die Verwendung von automatisierten externen Defibrillatoren (AED) durch trainierte Laien oder medizinisches Personal kann bekanntlich die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen.

International existieren derzeit keine definitiven Empfehlungen über Inhalte und Dauer von Trainingsprogrammen, so dass wir der Frage nachgingen, ob ein standardisiertes, mit geringem Aufwand verbundenes Schulungsprogramm zu einem nachhaltigen Lernerfolg führen kann.

Methodik: 59 Medizin-Studierende wurden innerhalb der ersten Wochen des ersten Semesters zufällig ausgewählt. Sie wurden gebeten in einem standardisierten Simulations-Szenario ohne vorherige Instruktionen einen AED anzuwenden. Nach einer allgemeinen, geräte-unspezifischen theoretischen Einweisung von 15 Minuten erfolgte eine weitere Evaluation der AED-Anwendung eine Woche später. 6 Monate später erfolgte die dritte Evaluation ohne weitere Schulung.

Ergebnisse: Bei der intuitiven Anwendung ohne Instruktionen betrug die Zeit bis zur ersten Schockabgabe 77,7±17,0 Sekunden, nach Instruktion eine Woche später verbesserte sich der Wert signifikant auf 56,5±9,5 (p≤0.01) Sekunden. Nach 6 Monaten wurde mit 59,9±8,9 Sekunden (p≤0.01) immer noch eine zum Initialwert signifikante Verbesserung registriert, jeder Teilnehmer war in der Lage einen Schock auslösen. Die korrekte Platzierung der Elektroden stieg von 84,8% auf 93,2% und nach 6 Monaten auf 98,3% an. Eine sichere Schockabgabe wurde nach 6 Monaten bei allen Studierenden beobachtet.

Schlussfolgerung: Minimal geschulte Laien sind nach einer unspezifischen theoretischen Einweisung in der Lage AEDs auch nach 6 Monaten sicher und effizient anzuwenden.

Lang dauernde Einweisungsprogramme erscheinen trotz der Limitationen in Zusammenhang mit der AED-Anwendung nicht erforderlich, der Fokus sollte vielmehr auf generelle Handlungsanweisungen gelegt werden.


Literatur

1.
Zipes DP, Wellens HJ. Sudden cardiac death. Circulation. 1998;98(21):2334-2351.