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Steigert eine Internet-basierte Lernumgebung zur klinischen Untersuchung zusätzlich zum Dozentenunterricht die Performanz der Studierenden?
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Published: | October 23, 2006 |
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Das Erlernen von praktischen Fertigkeiten, wie die körperliche Untersuchung, gehört zu den grundlegenden Fertigkeiten eines Arztes. Um eine möglichst hohe Qualität und eine Standardisierung der Lehre bei einer großen Zahl von Studierenden, wie dies in München der Fall ist, zu gewährleisten, ist die Verwendung von e-learning ein geeignetes Mittel. Daher wurde an den Universitäten München und Kiel ein Untersuchungskurs nach dem Konzept des blended learning konzipiert: Vor dem Dozentenunterricht bearbeiten die Studierenden computerbasiert die Grundlagen zur körperlichen Untersuchung eingebettet in einen klinischen Lernfall. In der anschließenden Präsenzveranstaltung wird die Untersuchungsmethodik eingeübt, selbständig an Patienten erprobt und von Dozenten überprüft. Nach der Präsenzveranstaltung überprüfen die Studierenden an kurzen online- Lernfällen ihr Wissen. Bisher wurden die Studierenden allein durch Dozentenunterricht, also ohne e-learning-Phase, unterrichtet.
In der vorliegenden Pilotstudie (n = 36) wurde untersucht, ob das blended-learning-Konzept die Performanz der Studierenden steigert. Dazu wurde mit einem schriftlichen Vor- und Nachwissenstest deskriptives Wissen und mit einem OSCE prozedurales Wissen erhoben. Zusätzlich wurde anhand eines Fragebogens die Akzeptanz der Lernumgebung ermittelt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die Lernumgebung sehr gut von den Studierenden beurteilt wird.
Eine standardisierte Vermittlung von Grundlagenwissen bzgl. Untersuchungstechniken entlastet den praktischen Unterricht, der sich so auf die Einübung manueller Fertigkeiten fokussieren kann.
Eine Ausweitung des blended-learning-Konzepts auf sämtliche Studierende eines Jahrganges wäre wünschenswert.