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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Evidenzbasierte Medizin in die Praxis bringen - Wie lassen sich Primärärzte für eine Studienteilnahme gewinnen? Erste Erfahrungen aus der LeitlinienImplementierungsStudie Asthma (L.I.S.A.)

Meeting Abstract

  • corresponding author Cornelia Schürer - Fakultät für Medizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Marcus Redaelli - Fakultät für Medizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Nikolaus Koneczny - Fakultät für Medizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Martin Butzlaff - Fakultät für Medizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmV113

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/ebm2008/08ebm41.shtml

Published: February 12, 2008

© 2008 Schürer et al.
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Hintergrund

Strategien zur Leitlinienimplementierung in die ärztliche Praxis stellen eine Herausforderung für die Versorgungsforschung dar. Vorgestellt werden erste Rekrutierungsergebnisse der L.I.S.A.-Studie auf Qualitätszirkel (QZ)-Ebene.

Die Studie untersucht den Erfolg von Präsenzveranstaltungen und zusätzlichen Interventionen, E-Learning (EL) und Praxisteam-Schulung (PTS), zur Implementation der NVL Asthma.

Methoden

Identifizierung der QZ (hausärztlich (A) und pädiatrisch (P))

  • Adressliste der vorangegangenen WIDA-Studie (A 132)
  • Im Internet (KVWL ) publizierte QZ-Listen (A 21, P 13)
  • Persönliche Kontakte (A 28)
  • Telefonbuch und Internet (A 32, P 39)

Beim ersten telefonischen Kontakt wurde den QZ-Leitern eine Präsenz-Fortbildung angeboten und auf EL und PTS hingewiesen. Die Studie erfordert die Bearbeitung von insgeamt 3 Fragebögen durch die teilnehmenden Ärzte. Eine Patientennennung für ein Telefoninterview ist optional. Die Veranstaltung ist mit 5 CME Punkten und für das DMP Asthma/COPD zertifiziert. Weitere Anreize bestehen in Aufwandsentschädigungen von jeweils 30,- für 3 ausgefüllte Fragebögen und 5 Patientennennungen. Angestrebt ist der Einschluss von 220 Ärzten.

Ergebnisse

Insgesamt wurden vom 23.1. -20.11.2007 268 QZ-Moderatoren angerufen. Davon sagten 35 (13%) die Teilnahme ihrer Qualitätszirkel zu (A 27, P 8), 203 (76%) entschieden sich dagegen (A 139, P 64), 30 (11%) haben noch kein Votum ihres QZ (A 26, P4). Bisher wurden 15 Fortbildungen durchgeführt (A 9, P 6). Dabei füllten 129 Ärzte den ersten Fragebogen aus, 80 (62%) von ihnen erklärten sich mit einer Teilnahme an der Studie einverstanden (A43, P37). Bei durchschittlich 8-9 Teilnehmern entspricht dies etwa 5 rekrutierten Ärzten pro Schulung. Von den Teilnehmern meldeten 39 (48%) ihre Praxisteams für eine Schulung an, 25 (9%) nannten Patienten für ein Interview.

Schlussfolgerung/Implikation

Der Erfolg der Rekrutierung hängt von mehreren Entscheidungsebenen ab: Zunächst gilt es, den QZ-Leiter zu überzeugen. Dieser muss ein positives Votum seiner Kollegen im QZ einholen. 62 Prozent der Ärzte, die zum Schulungs-Termin kommen, geben ihr Einverständnis zur Studienteilnahme.

Die Bereitschaft zur Studienteilnahme scheint abhängig zu sein von

  • Akzeptanz des ersten Anrufers (Arzt, Kollege),
  • Aktualität des Themas (DMP Asthma),
  • Konkurrierenden Veranstaltungen,
  • Qualität der Fortbildungsveranstaltung,
  • Erfahrungen mit der Einrichtung (Universität Witten/Herdecke),
  • Vermutetem Aufwand einer Studienteilnahme.