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Darstellung von naher Infrarot-Autofluoreszenz bei M. Stargardt
Near infrared autofluorescence imaging in Stargardt's macular dystrophy
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die topographische Verteilung von naher Fundus-Infrarot-Autofluoreszenz (AF[787]) bei M. Stargardt wird dargestellt und mit Lipofuszin-Autofluoreszenz (AF[488]) und Fundusfarbbildern verglichen.
Methode
In die Studie wurden neun Stargardt-Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungsstadien aufgenommen. Nahe Infrarot (NIR)-Autofluoreszenzbilder (AF[787]) wurden mit einem Standard-HRA (Heidelberg Retina Angiograph, Heidelberg Engineering, Heidelberg) erstellt. Dabei wurde jeweils dieselbe diagnostische Laserdiode (787 nm, Energie in der Pupillarebene: 1.9 mW) und derselbe Sperrfilter (>800 nm) wie für die ICG-Angiographie verwendet. Zusätzlich wurden Lipofuszin-Autofluoreszenzbilder (AF[488]) und digitale Fundusfarbbilder erstellt.
Ergebnisse
Die Verteilung der Fundusautofluoreszenz nach Exzitation im nahen infraroten Wellenlängenbereich (AF[787]) steht im Gegensatz zu der Verteilung entsprechender Lipofuszin-Autofluoreszenz (AF[488]). Die lipofuszinhaltigen gelblichen Flecken bei M. Stargardt, die stets ein erhöhtes AF[488]-Signal aufwiesen, zeigten in den meisten Fällen verminderte AF[787]-Intensitäten. Bei einzelnen frischeren Flecken konnte eine erhöhte AF[787]-Intensität nachgewiesen werden. Insgesamt erschienen niedrig-autofluoreszente Flecken im nahen Infrarotmodus größer als entsprechende Flecken erhöhter AF[488].
Schlussfolgerungen
Erhöhte AF[787]-Intensitäten deuten auf eine Fluorophore hin, die sich von Lipofuszin (AF[488]) abgrenzt. Diese Komponente können wir bei frischeren Stargardt-Flecken (im Randbereich der Läsion) beobachten. Für das erhöhte AF[787]-Signal könnten Melanin und/oder Melanolipofuszin verantwortlich sein. Die geringe AF[787] an Stellen erhöhter AF[488] (ältere Stargardt-Flecken) könnte auf einen Verlust von Melanin in Arealen mit hohem Lipofuszingehalt hinweisen. Über entsprechende Beobachtungen ist in histologischen Studien berichtet worden. Es werden Langzeitbeobachtungen erforderlich sein, um die Veränderungen der jeweiligen Autofluoreszenzen im Verlauf der Erkrankung zu bestimmen.