Article
Komplikationsspektrum nach Kataraktoperation in den ersten 18 Lebensmonaten: Langzeitergebnisse
Complications in infants undergoing surgery for congenital cataract in the first 18 months of life: long-term follow-up
Search Medline for
Authors
Published: | September 18, 2006 |
---|
Outline
Text
Ziel
Verschiedene Studien weisen darauf hin, daß die operative Therapie der kongenitalen Katarakt mit einem höheren intra- oder postoperativen Risiko verbunden ist als eine Kataraktoperation im Erwachsenenalter. Im Gegensatz dazu ist der Zusammenhang zwischen bestimmten postoperativen Komplikationen und anatomischen Risikofaktoren bisher wenig untersucht.
Methode
Im Rahmen einer retrospektiven Studie untersuchten wir die Daten von 39 Kindern (56 Augen) mit kongenitaler Katarakt, bei denen vor dem 18. Lebensmonat eine bimanuelle Linsenabsaugung ohne Implantation einer Intraokularlinse durchgeführt worden war. (Alter zum Zeitpunkt der Operation im Median 5 Monate; Nachbeobachtungszeit durchschnittlich 35,5 Monate.)
Ergebnisse
6 Augen (5 Kinder) zeigten einen Nachstar und 5 Kinder entwickelten ein Aphakieglaukom (7 Augen). Bei 9 Augen (16,1%) zeigte sich direkt postoperativ eine Glaskörperblutung und 2 dieser Augen entwickelten zusätzlich eine Amotio retinae. Auffällig war hierbei die Assoziation dieser Glaskörperblutungen und Netzhautablösungen mit dem Vorhandensein eines persistierenden hyperplastischen primären Glaskörpers (PHPV) oder einer persistierenden Arteria hyaloidea. 13 der 56 operierten Augen (23,2%) wiesen einen PHPV oder eine A. hyaloidea auf. 9 dieser 13 Augen zeigten postoperative Blutungskomplikationen (P<0,0001). Beide Augen mit einer Amotio wiesen persistierende embryonale Strukturen im Glaskörper auf. In 11 der 13 Augen mit PHPV konnte diese Diagnose bereits präoperativ mittels Ultraschall gestellt werden.
Schlussfolgerungen
Unsere Ergebnisse zeigen, daß postoperative Blutungskomplikationen und Netzhautablösungen im Rahmen der Behandlung einer kongenitalen Katarakt in hohem Maße mit dem Vorliegen eines PHPV oder einer A. hyaloidea assoziiert sind. Die präoperative Ultraschalldiagnostik zum Ausschluß solcher Strukturen ermöglicht in diesem Zusammenhang eine bessere operative Risikoeinschätzung und Operationsplanung.