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Hornhautpachymetrie beim kongenitalen Glaukom
Corneal pachymetry in congenital glaucoma
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Die Hornhautpachymetrie nimmt in der modernen Glaukomdiagnostik einen wichtigen Stellenwert ein, bekräftigt durch die Ergebnisse der Ocular Hypertension Treatment Study (OHTS). Die Bedeutung liegt zum einen in einer mathematischen Korrektur des applanatorisch gemessenen intraokularen Druckes, als auch in deren möglichem prädiktiven Wert im Hinblick auf die Krankheitsprogression. Nur wenige Daten existieren in Bezug auf die Pachymetrie von Kindern mit kongenitalem Glaukom.
Methode
16 Augen mit kongenitalem Glaukom (8 Patienten, mittleres Alter 3,5 Jahre) wurden mittels Ultraschall - Pachymetrie untersucht. Die Augen wiesen im Mittel 3,4 Voroperationen auf. Keines der untersuchten Augen zeigte klinische Zeichen kornealer Dekompensation.
Ergebnisse
Die mittlere zentrale Hornhautdicke der Augen mit kongenitalem Glaukom betrug am RA 670,1±106,6µm, am LA 693,7±129,4µm. Zwei Augen zeigten, im Bereich mikroskopischer Descemetnarben, bei einer zentralen Hornhautdicke von 646µm und 640µm, eine lokalisiert parazentrale Hornhautdicke von nur 402µm bzw. 405µm.
Schlussfolgerungen
Das kongenitale Glaukom zeigt sich bezüglich der Hornhautpachymetrie als heterogenes Krankheitsbild, was durch die grosse pachymetrische interindividuelle und intraindividuelle Schwankungsbreite unterstrichen wird. Die hier gemessenen Pachymetriewerte bei jungen Patienten mit kongenitalem Glaukom widersprechen der Literatur, welche die Hornhautdicke bei dieser Glaukomform als unter der statistischen Norm von im Mittel 550µm liegend beschreibt. Weitere Untersuchungen werden die mögliche klinische Relevanz der hier gemessenen, überdurchschnittlich dicken Hornhaut für Therapie und Prognose genauer definieren müssen.