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Lymphome der okulären Adnexe (i.e. Konjunktiva, Tränendrüse und Orbita) sind meist vom MALT-Typ (mucosa associated lymphoid tissue). Es ist erwiesen, daß MALT-Lymphome des Gastrointestinaltraktes auf eine infektiöse Ursache zurückzuführen sind und durch Eradikation des Keimes ein Rückgang dieses Tumors erzielt werden kann. Ein entsprechender Zusammenhang wird für Chlamydia psittaci und Lymphome der okulären Adnexe aufgrund positiver Ergebnisse aus Italien und Korea vermutet. Ziel unserer Arbeit war herauszufinden, ob auch bei deutschen Patienten eine Assoziation zwischen Chlamydia psittaci und Lymphomen der okulären Adnexe besteht.

Wir extrahierten DNA aus formalinfixierten paraffineingebetteten Präparaten von 41 Patienten (Alter 26-90 Jahre, aus dem Zeitraum von 1985-2005) mit Lymphomen der okulären Adnexe (22 MALT-Lymphome und 19 nicht-MALT-Lymphome) und einer Positivkontrolle aus Chlamydia psittaci-befallenem Lungengewebe. Das Extrakt wurde mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) mit den Primern CPS-100 und CPS-101 auf Chlamydia psittaci-DNA untersucht. Als Extraktionskontrolle der DNA-Präparation wurde parallel beta-Globin-PCR durchgeführt.

In keinem der 41 untersuchten Lymphompräparate (0%) fanden wir Chlamydia psittaci-DNA, wobei beta-Globin-DNA in 20 Proben (mit Präparatelagerdauer <6 Jahren) und in den Positivkontrollen nachgewiesen werden konnte. Diverse mögliche Fehlerquellen der Methode wie PCR-Inhibition, mangelnde Sensitivität und inadäquate Primer wurden ausgeschlossen.

Unsere Ergebnisse zeigen keinen Zusammenhang zwischen Chlamydia psittaci und Lymphomen der okulären Adnexe. Einen antibiotischen Therapieversuch halten wir daher nicht für gerechtfertigt. Weitere negative Ergebnisse liegen aus New York, South Florida, den Niederlanden und Japan vor. Dies könnte für geographische Unterschiede in der Ätiologie von Lymphomen der okulären Adnexe sprechen.