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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Medikamentöse und operative antiglaukomatöse Therapie bei Uveitis

Medical and surgical antiglaucomatous treatment in uveitis patients

Meeting Abstract

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  • C. Heinz - Augenabteilung am St- Franziskus-Hospital Münster
  • J. Koch - Augenabteilung am St- Franziskus-Hospital Münster
  • A. Heiligenhaus - Augenabteilung am St- Franziskus-Hospital Münster

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSO.13.03

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Published: September 18, 2006

© 2006 Heinz et al.
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Ziel

Das Sekundärglaukom ist eine häufige Komplikation bei Uveitis. Ziel dieser Arbeit war, Aussagen über die Häufigkeit des Sekundärglaukoms bei den unterschiedlichen anatomischen Uveitisformen und bei assoziierten Erkrankungen, über den Erfolg einer medikamentösen Therapie und über die Häufigkeit und Art einer operativen Therapie zu erhalten.

Methode

Monozentrische retrospektive Analyse von 1997 Uveitis-Patienten, die im Zeitraum von 1999 bis 2005 behandelt wurden. Dokumentation von epidemiologischen Parametern, Art der Uveitis und insbesondere der medikamentösen und operativen Therapie.

Ergebnisse

Insgesamt hatten 176 Patienten (105 Frauen) ein Glaukom oder eine okuläre Hypertension. Das Alter bei Erstvorstellung betrug 43,7±21,4 Jahre. 27 (15,3%) der Patienten waren bei der Diagnose der Uveitis jünger als 16 Jahre. Insgesamt hatten 97 (55,1%) Patienten eine anteriore, 30 (17) eine intermediäre, 11 (6,3) eine posteriore und 38 (21,6) eine Panuveitis. Die häufigsten Assoziationen waren eine herpetische Keratouveitis (23 Patienten), juvenile ideopathische Arthritis (19), Sarkoidose (14) und Fuchs Heterochromiezyklitis (9). Ein Glaukom trat bei den 176 Patienten 2,7±6,8 Jahre nach der Uveitisdiagnose auf, bei Kindern nach 4,3±3,5 Jahren (p=0,2). Die lokale Therapie bestand im Mittel aus 2,55±0,91 Medikamenten (n=176). 109 (61,9%) Patienten erhielten zusätzlich systemisches Acetazolamid. Eine operative Intervention wurde bei 79 (44,9%) Patienten erforderlich, davon waren 54 (68,3%) Patienten im Vorfeld mit einer systemischen drucksenkenden Therapie behandelt. Eine Operation war im Mittel 2,65 Jahre (±3,72) nach der Glaukomdiagnose erforderlich. Am häufigsten waren dabei eine Zyklophotokoagulation (55 Patienten, 68 Augen) und eine Trabekulektomie (11 Patienten, 15 Augen) erfolgt. Nur 42 Patienten benötigten allein eine lokale drucksenkende Therapie.

Schlussfolgerungen

Das Sekundärglaukom bei Uveitis kann jederzeit im Verlauf der Erkrankung auftreten. Auffällig ist, dass eine alleinige lokale antiglaukomatöse Medikation nur bei 23,9% der Patienten ausreichend war, während eine operative Therapie bei 44,9 % erforderlich wurde. Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert des Glaukoms bei Uveitis und die Notwendigkeit von regelmäßigen Augendruck-, Papillen- und Gesichtsfeldanalysen.