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Fadennachlegung bei Bulbushypotonie nach fistulierender Operation durch die geschlossene Bindehaut
Suture application through the conjunctiva in patients with hypotony after trabeculectomy
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Eine mögliche Komplikation nach Trabekulektomie mit Mitomycin C ist die Bulbushypotonie. Folge können Visusminderung durch Hypotoniemakulopathie, Aderhautamotio, Abflachung der Vorderkammer und Descemetfalten sein. Wir beschreiben eine neuartige Methode zur operativen Korrektur der Bulbushypotonie.
Methode
Im Rahmen einer prospektiven konsekutiven Fallstudie behandelten wir insgesamt 13 Patienten mit Bulbushypotonie nach Trabekulektomie mit MMC. Dabei wurden in Tropfanästhesie 2-5 10.0 Nylonfäden durch die ungeöffnete Bindehaut so nachgelegt, dass der Skleradeckel fest verschlossen wurde. Präoperativ, am ersten und siebten postoperativen Tag sowie ein und drei Monate postoperativ wurden die Daten erhoben.
Ergebnisse
Präoperativ betrug der mittlere IOD 2,6 (±1,1) mmHg und der logarithmisch gemittelte Visus lag bei 0,2 (vor Trabekulektomie 0,4). Der mittlere postoperative IOD betrug: 1. postoperativer Tag 25,8 (±12,5) mmHg, 7. postoperativer Tag: 15 (±6,9) mmHg, 1 Monat postoperativ: 9,9 (±4,3) mmHg und 3 Monate postoperativ: 8,2 (±2,5) mmHg. Der Visusverlauf ergab einen mittleren Visus am ersten postoperativen Tag von 0,125, am 7. postoperativen Tag 0,2, einen Monat nach OP: 0,16 und drei Monate nach OP: 0,32. Bei allen 13 Patienten bestanden präoperativ Hypotoniezeichen, postoperativ zeigten diese eine deutliche Regression, am 1. post-operativen Tag wiesen noch 84,6% (n=11) von 13 Patienten, am 7. Tag noch 50% (n=6) nach 1 Monat noch 37,5% (n=3) Hypotoniezeichen auf.
Schlussfolgerungen
Eine Fadennachlegung durch die geschlossene Bindehaut erweist sich als effektive Methode der Behandlung einer Bulbushypotonie. Man vermeidet die Wiedereröffnung der Bindehaut mit der Gefahr konsekutiver Sickerkissenvernarbung.