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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Effekte von Serum von Glaukompatienten auf die Überlebensrate sowie die Proteinexpression von retinalen Ganglienzellen (RGC)

Effects of sera from glaucoma patients on the survival and protein expression in retinal ganglion cells (RGC)

Meeting Abstract

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  • K. Bell - Augenklinik, Universität Mainz, Deutschland
  • G. Seigel - Ross Eye Institute, University of Buffalo, USA
  • N. Pfeiffer - Augenklinik, Universität Mainz, Deutschland
  • F. H. Grus - Augenklinik, Universität Mainz, Deutschland

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSA.11.09

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dog2006/06dog364.shtml

Published: September 18, 2006

© 2006 Bell et al.
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Ziel

Vorangegangene Studien konnten zeigen, daß es bei Glaukompatienten komplexe Antikörperprofile gegen retinale- und Sehnervantigene gibt. Ziel unserer Studie war zu analysieren, ob Serum von Glaukompatienten einen Effekt auf die Viabilität und die Proteinexpression von RGC hat.

Methode

Die retinale Ganglienzelllinie R28 wurde mit DMEM unter Zusatz von 10% Serum von Glaukompatienten oder von gesunden Probanden inkubiert. Die RGC wurden für 48h einem erhöhten Druck von 15000 Pa (112mmHg) ausgesetzt. Kontrollzellen wurden für denselben Zeitraum bei Atmosphärendruck inkubiert. Nach Zelllyse wurden die Proteinprofile mittels SELDI-TOF auf zwei unterschiedlichen Chipoberflächen (CM10, H50) gemessen. Diese Profile wurden mit multivariater Statistik analysiert, um relevante Biomarker zu finden. Die Zellviabilität wurde mit dem Zellproliferationreagenz WST-1 gemessen.

Ergebnisse

In diesem Pilotprojekt zeigten die RGC bei Inkubation mit Glaukomserum und erhöhtem Druck eine geringere Überlebensrate als die mit gesundem Serum behandelten RGC. Zusätzlich konnten Veränderungen in den Proteinprofilen gezeigt werden. Ca 400 verschiedene Protein- und Peptidcluster wurden mittels Seldi-Tof (Ciphergen, USA) detektiert. Von diesen wurden durch Diskriminanzanalyse 6 Proteinbiomarker errechnet, die zwischen den verschiedenen Gruppen signifikant unterschiedlich exprimiert waren (Wilks’ λ=0.0289 P<0.001). Der errechnete Mahalanobisabstand (Ma) zeigte den größten Abstand zwischen den Zellen mit Glaukomserum und Druck zur Kontrollgruppe (Ma=40; P<0.0001). Um den Einfluss von Druck und Serumtyp auf die Proteinprofile zu zeigen wurde die Varianzkomponente und ein gemischtes Modell vom ANOVA-Typ errechnet. Das Serum oder der erhöhte Druck alleine zeigte keinen signifikanten Effekt, jedoch konnte ein hochsignifikanter Effekt (p<0.001) aufgezeigt werden bei der Kombination von erhöhtem Druck und Glaukomserum.

Schlussfolgerungen

Die mit Glaukomserum behandelten RGC zeigten eine signifikant veränderte Proteinexpression im Vergleich zu RGC, die mit gesundem Serum inkubiert wurden. Die Effekte waren deutlicher, wenn die Zellen zusätzlich unter erhöhtem Druck inkubiert wurden. In Anbetracht der Tatsache, daß im Glaukomserum retinale Antikörper vorhanden sind, könnte diese Pilotstudie helfen die komplexen Interaktionen von Serum und erhöhtem Druck auf die Apoptose von RGC zu verstehen und könnte Hinweise für die erhöhte Empfindlichkeit der RGC bei erhöhtem Augeninnendruck liefern.