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Einfluss der Diagnose auf die Visuserwartung nach perforierender Keratoplastik – Eine Längsschnittstudie
Impact of the diagnosis on the visual outcome after penetrating keratoplasty – A longitudinal study
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Für eine optimale Beratung eines Patienten vor Kornea-Transplantation sollte das zu erwartende Visusergebnis verfügbar sein. Ziel dieser Studie war es die funktionellen Ergebnisse nach perforierender Keratoplastik (PKP) in Abhängigkeit von der Diagnose vor und nach Fadenentfernung zu beurteilen.
Methode
In diese klinische Längsschnittstudie gingen 669 Augen mit komplett entfernten Fäden ein (333 Augen mit Keratokonus (medianes Alter 37 Jahre (a)), 166 mit Fuchs-Dystrophie (66a), 82 mit bullöser Keratopathie (73a), 51 mit Narben (65a) und 37 mit stromalen Dystrophien (43a)). Von 5 Operateuren wurde 492x eine reine PKP, 148x eine Triple-Prozedur und 29x ein zusätzliches Kunstlinsenmanöver durchgeführt (90% doppelt fortlaufende Kreuzstichnaht; 11% Re-PKPs). Die Empfänger- (90% 7,0 bis 8,0mm Durchmesser) und Spendertrepanation (0,1mm Überdimensionierung, „Erlanger Orientierungszähnchen“) wurde mittels 193nm Excimerlasers von epithelial durchgeführt. Die Fäden wurden in der Regel sequentiell entfernt. Zielgrößen waren der sc-/cc-Visus vor und nach vollständiger Fadenentfernung.
Ergebnisse
Keratokonus (sc/cc vor; sc/cc nach Fadenentfernung, Median): 0,25/0,60; 0,30/0,70; Fuchs-Dystrophie: 0,16/0,50; 0,20/0,50; bullöse Keratopathie: 0,13/0,40; 0,16/0,40; Narben: 0,12/0,40; 0,20/0,35; stromale Dystrophien 0,18/0,70; 0,30/0,65.
Schlussfolgerungen
Die günstigste Visusprognose ist nach PKP bei Keratokonus und stromalen Dystrophien, die schlechteste bei bullösen Keratopathien und Narben zu erwarten. Patienten mit bullöser Keratopathie nach Kataraktoperation sollten VOR der PKP darüber aufgeklärt sein, dass sie oft bestkorrigiert einen Visus von 0,4 auch nach Fadenentfernung nicht überschreiten werden.