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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Erblindung in Deutschland – die Alterslawine rollt

Blindness in Germany – the age avalanche is triggered

Meeting Abstract

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  • C. Knauer - Universitäts-Augenklinik Mainz
  • N. Pfeiffer - Universitäts-Augenklinik Mainz

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogDO.05.02

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Published: September 18, 2006

© 2006 Knauer et al.
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Ziel

Auf Grund der alternden Bevölkerung ist eine Zunahme altersabhängiger Erkrankungen unausweichlich. Ziel dieser Arbeit ist es, das Ausmaß in der Ophthalmologie für Deutschland zu prognostizieren. Wie groß wird die Anzahl Blinder und Sehbehinderter in den nächsten 25 Jahren sein?

Methode

Die Literaturrecherche erfolgte im Onlinekatalog der PubMed der amerikanischen National Library of Medicine (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/, Stand 15.05.2006). Suchbegriffe: [Title / Abstract] prevalence or incidence or epidemiology or causes and [Title / Abstract] blind or blindness or visual loss or low vision or visually impaired or visual impairment and [text word] Germany.

Ergebnisse

Nach Angaben des DBSV leben derzeit rund 145 000 Blinde und ca. 500 000 Sehbehinderte in Deutschland. Diesen Zahlen liegen die deutschen, im internationalen Vergleich gesehen, strengen gesetzlichen Definitionen von Blindheit und Sehbehinderung zu Grunde. Infolge der alternden Bevölkerung muss in 25 Jahren mit einem Drittel mehr Blinden und über 60% mehr Neuerblindungen gerechnet werden. Vor allem bei der altersbedingten Makuladegeneration ist mit einem starken Anstieg der Neuerblindungen zu rechnen. Die Zahl der Blinden bzw. Neuerblindeten ist nur die Spitze des Eisberges derer, die in Zukunft an ophthalmologischen Erkrankungen leiden werden.

Schlussfolgerungen

Diese in Zukunft in der Ophthalmologie zu erwartenden Patienten sollten schon heute in gesundheitsökonomische Überlegungen einfließen. Wünschenswert in der Ophthalmologie wäre eine zentrale Erfassung der Betroffenen mit einer für alle Bundesländer einheitlichen Klassifikation nach WHO Kriterien, um internationale Vergleichbarkeit zu gewähren. Durch ein offizielles Register würden Forderungen nach Forschungsförderung mehr Nachdruck erlangen und das Problem der Sehbehinderung und Erblindung würde mehr Aufmerksamkeit erhalten.