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Zeitabhängiger Visusverlauf bei Augen mit fortgeschrittener, extrafovealer geographischer Atrophie bei AMD
Time-dependent visual loss in patients with extrafoveal geographic atrophy associated with AMD
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Schwere Visusverluste bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) sind die Folge chorioidaler Neovaskularisation (CNV), Pigmentepithelabhebung oder geographischer Atrophie (GA). Im Rahmen der mulitzentrischen prospektiven FAM-Studie (Fundus Autofluorescence in age-related Macular Degeneration) analysierten wir die Progression und den Visusverlauf bei Augen mit fortgeschrittener extrafovealer GA und gutem Visus bei Erstuntersuchung.
Methode
Patienten mit GA in 4 Quadranten um die Foveola und einem ETDRS-Visus ≥20/32 bei Erstuntersuchung wurden in die Studie eingeschlossen. Die Untersuchungen beinhalteten u.a. ETDRS-Visus Bestimmung und Aufnahmen der Fundusautofluoreszenz (FAF) mittels konfokalem Scanning-Laser-Ophthalmoskop (HRA, Heidelberg Engineering, Deutschland) nach einem Standard-Protokoll. Als Endpunkt wurde ein schwerer Visusverlust von ≥6 ETDRS-Zeilen definiert. Eine Visusänderung um ±1 ETDRS-Zeile galt als stabil, eine Verschlechterung um 2 ETDRS-Zeilen als mild und eine Visusänderung von ≥3 ETDRS als moderat.
Ergebnisse
41 Augen von 37 Patienten (23 Frauen, 14 Männer; mittleres Alter: 72.7±6.7 Jahren) erfüllten die Einschlusskriterien. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 26.9±15.4 Monate. Ein Jahr nach Beobachtungsbeginn (Daten von 25 Augen) kam es zu einem schweren Visusverlust (68% stabil, 12% mild, 16% moderat). Nach 2 Jahren (Daten von 21 Augen) kam es zu einem weiteren schweren Visusverlust (62% stabil, 19% mild, 14% moderat). Nach 3 Jahren (Daten von 13 Augen) erneut ein Studienendpunkt (54% stabil, 8% mild, 31% moderat). Nach 4 Jahren (Daten von 8 Augen) lag der insgesamt vierte schwere Visusverlust vor (50%stabil, 38% moderat). Im gesamten Beobachtungszeitraum erlitten 5 Augen einen schweren Visusverlust.
Schlussfolgerungen
Während es über die Zeit zu einer Größenzunahme der GA-Areale kommt, zeigen die Ergebnisse, dass eine gute zentrale Sehschärfe über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben kann. Dies ist letztendlich abhängig von einer evtl. Mitbeteiligung der Foveola. Die erhobenen Daten des natürlichen Verlaufes der hier analysierten Patienten könnten beim Studiendesign für zukünftige Interventionsstudien hilfreich sein.
Supported by DFG grants: AMD Research Priority program SPP 1088, Ho 1926/1-3, HO 1926 3-1, Wo 478/10-1, MA 1723/1-1