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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Standardisierte Übersetzung eines Fragebogens zur Messung des objektiven und subjektiven Kenntnisstandes bei Zahnärzten zu Tumoren in der Mundhöhle

Meeting Abstract

  • Katrin Hertrampf - Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kiel
  • Michael Koller - ZKS Regensburg, Regensburg
  • Anke Jargot - Mapi Research Institute, Lyon, Frankreich
  • Ingo Springer - Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kiel
  • Jörg Wiltfang - Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kiel
  • Hans-Jürgen Wenz - Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Kiel

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP5.6

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkvf2008/08dkvf170.shtml

Published: October 6, 2008

© 2008 Hertrampf et al.
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Text

Fragestellung: Bei Fragebogenstudien sollte auf standardisierte Instrumente zurückgegriffen werden, die jedoch meist in englischer Sprache vorliegen. Um die geforderte internationale Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, muss der Übersetzungsprozess strengen methodischen Vorgaben erfolgen.

Methoden: Es wurde eine Literaturrecherche zu standardisierten Fragebögen zur Erhebung des Kenntnisstandes von Zahnärzten zu Tumoren in der Mundhöhle für ein Projekt zur Verbesserung der Früherkennung bei Tumoren in der Mundhöhle in Schleswig-Holstein durchgeführt. Der ausgewählte Fragebogen „Survey of dentist practices and opinions about oral cancer“ [1] wurde vom Mapi-Institut, Lyon, Frankreich ins Deutsche übersetzt und validiert. Der Übersetzungsprozess folgte einer etablierten linguistischen Methode, unterteilt in (1) eine konzeptuelle Analyse des Originalinstruments, (2) einer Vor- und (3) Zurückübersetzung und (4) einem Verständnistest in Zusammenarbeit mit Klinikern und Methodikern.

Ergebnisse: Im ersten Schritt wurden 9 Items identifiziert, die bei wörtlicher Übersetzung nicht für den deutschen Kontext angemessen waren und einer kulturelle Adaptation bedurften. Problematische Bereiche waren vor allem:

1.
Unterschiede in der Interpretation des Konzeptes von „Oral cancer“.
2.
Unterschiede in den kulturellen Gewohnheiten von Deutschen und Amerikanern, die für bestimmte Items den deutschen Gewohnheiten angepasst werden mussten.
3.
Unterschiede zwischen den beiden Gesundheits- und Ausbildungssystemen.

Nach Vor- und Zurückübersetzung ergaben sich 16 Vorschläge für stilistische Veränderungen, vier aufgrund einer vermeintlich nicht korrekten Übersetzung, zwei weitere kulturelle Adaptationen und fünf Veränderungen bei der Nomenklatur. Nach der Nachbesprechung mit Mapi und Harmonisierung der Übersetzung verblieben neun stilistische Veränderungen, vier Veränderung für nicht korrekte Übersetzung, 11 Veränderungen bei den kulturellen Adaptationen.

Schlussfolgerung: Der beschriebene Übersetzungs- und Validierungsprozess des Fragenbogens ins Deutsche garantiert einen hohen Qualitätsstandard zur Erfassung des objektiven und subjektiven Kenntnisstandes bei Zahnärzten zu Tumoren in der Mundhöhle und vermeidet so Fehlinterpretationen von Items besonders in Hinsicht auf kulturelle Unterschiede und der angestrebten Vergleichbarkeit von internationalen Ergebnissen.


Literatur

1.
Yellowitz JA, et al. Survey of U.S. dentists' knowledge and opinions about oral pharyngeal cancer. JADA. 2000;131:653-61.