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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Wirksamkeit und Kosteneffektivität von Case-Management bei Demenzkranken – Ergebnisse eines systematischen Reviews

Meeting Abstract

  • Sarah Mostardt - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizin-Management, Essen
  • Janine Biermann - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizin-Management, Essen
  • Jürgen Wasem - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizin-Management, Essen
  • Anja Neumann - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizin-Management, Essen

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP4.5

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Published: October 6, 2008

© 2008 Mostardt et al.
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Fragestellung: Aufgrund der steigenden Prävalenz und des hohen Ressourcenverbrauchs, den die Krankheit Demenz beansprucht, stellt die Versorgung Demenzkranker eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung dar. Case Management zielt darauf ab die Versorgung an Demenz erkrankter Personen patientengerichteter und effizienter zu gestalten. Das Ziel dieses systematischen Reviews ist es, die Frage nach der Wirksamkeit und der Kosteneffektivität von Case Management bei Demenzkranken zu beantworten.

Methoden: Im Juli 2007 erfolgte eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Embase und Medline. Die Suchstrategie umfasste 20 Suchbegriffe zum Krankheitsbild der Demenz sowie 11 Begriffe zum Thema Case Management. Die Einschlusskriterien für den systematischen Review wurden wie folgt definiert: Studien, die Case Management bei Demenzkranken erforschen, klinische Effekte und/oder die entstehenden Kosten evaluieren, in deutscher oder englischer Sprache publiziert sind.

Ergebnisse: Es konnten 47 Literaturstellen mittels Literaturrecherche identifiziert werden. Die definierten Einschlusskriterien erfüllten vier Studien. Die amerikanische Studie MADDE ergab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit und der Kosten (Gabrowski 2006). Auch die niederländische Studie von Janßen et al. (2005) mit einer Studiendauer von 12 Monaten stellte keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit, jedoch höhere Kosten fest. Challis et al. berichteten 2002, dass nach einer Studiendauer von 24 Monaten ein signifikanter Effekt hinsichtlich der Unterbringungsform zu Gunsten des Verbleibs zu Hause vorlag, die Kosten der Versorgung der Interventionsgruppe aber doppelt so hoch waren. Bei der finnischen Studie von Eloniemi-Sulkava et al. (2001) unterscheidet sich die Rate der Heimeinweisung nach 6 Monaten signifikant.

Schlussfolgerungen: Die geringe wissenschaftliche Evidenz mit lediglich vier Publikationen, zu dieser Thematik, ermöglicht hier keine abschließenden Ergebnisse zur Wirksamkeit und Kosteneffektivität des Einsatzes von Case-Management zu. Auf Grund dessen besteht insbesondere in Deutschland ein dringlicher Forschungsbedarf.