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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Prospektive Evaluation der Patientenzufriedenheit bei stationärer Aufnahme und bei Entlassung nach Knie-Endoprothetik

Meeting Abstract

  • Claudia Wolf - Private Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten
  • Stephan Kirschner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Dresden
  • Klaus-Peter Günther - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Dresden
  • Frank Krummenauer - Private Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocP2.9

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkvf2008/08dkvf144.shtml

Published: October 6, 2008

© 2008 Wolf et al.
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Fragestellung: Die Patientenzufriedenheit stellt neben klinischem Ergebnis und Lebensqualität eine dritte Säule der Ergebnisqualität ärztlicher Versorgung dar. Insbesondere ist sie vom Leistungserbringer im Falle erkannter systematischer Defizite aktiv beeinflussbar. Um die Patientenzufriedenheit speziell für die Orthopädische Endoprothetik messbar zu machen, wurde an einer Kohorte von Knie-endoprothetischen Eingriffen ein Fragebogen konzipiert und evaluiert.

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie zur Einführung eines Klinischen Pfades in der Knie-Endoprothetik wurden 137 Patienten (64% Frauen, medianes Alter 68 Jahre) bei stationärer Aufnahme und Entlassung gebeten, jeweils einen Fragebogen mit 33 bzw. 29 Fragen („Items“) zu beantworten. Diese beleuchten mögliche Determinanten der Patientenzufriedenheit von der räumlichen und personellen Infrastruktur der Klinik über die Zufriedenheit mit der logistischen, pflegerischen, ärztlichen und physiotherapeutischen Betreuung vor und während des stationären Aufenthalts bis hin zur Zufriedenheit mit der bereit gestellten Information zum anstehenden Eingriff und der Anschlussheilbehandlung. Die Angaben wurden in einer vierstufigen Liekert-Skala der Form „trifft gänzlich / weitgehend / weitgehend nicht / gar nicht zu“ erhoben; deren deskriptive Analyse hat die positiven und negativen Antwort-Kategorien jeweils zusammengefasst. Als für eine Prozessoptimierung relevant wurden Fragen mit einer Häufigkeit von mindestens 20% negativer Antwort-Tendenzen festgelegt. Die interne Konsistenz der beiden Fragebögen wurde mit Guttman’s lambda-Koeffizient gemessen.

Ergebnisse: Die Fragebögen zeigten eine interne Konsistenz von 78% bei Aufnahme und 86% bei Entlassung. Bei stationärer Aufnahme wurde für 5 der 33 Fragen eine Häufigkeit negativer Antwort-Tendenzen von mindestens 20% verzeichnet, unter anderem bei den Items „Information über anstehende Verzögerungen“ (20%) und „klare Vorstellungen über die voraussichtliche Leistungsfähigkeit mit dem Kunstgelenk“ (27%). Bei Entlassung wurde bei 3 von 29 Fragen eine Häufigkeit negativer Antwort-Tendenzen von mindestens 20% verzeichnet, hier bei den Items „gute Erreichbarkeit der Klinik für Besucher“ (22%), „nach Operation Rücksprache mit dem Operateur über deren Verlauf möglich“ (27%) und „Zeigen / Erklären postoperativer Röntgenbilder“ (50%).

Schlussfolgerung: Die verwendeten Instrumente haben sich als gangbar und Konstrukt-reliabel in der Messung der Patientenzufriedenheit vor und nach Knie-Endoprothetik erwiesen. In der vorliegenden Stichprobe hat sich konsistent Optimierungs-Potential im Informationsbedürfnis der Patienten gezeigt.