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7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung

16. - 18.10.2008, Köln

Steigerung der Kosten-Effektivität stationärer Behandlungen affektiver Störungen

Meeting Abstract

  • Lars Hölzel - Universitätsklinikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg
  • Levente Kriston - Universitätsklinikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg
  • Ulrich Voderholzer - Universitätsklinikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg
  • Isaac Bermejo - Universitätsklinikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg
  • Martin Härter - Universitätsklinikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie, Freiburg

7. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung. Köln, 16.-18.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocE11.1

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dkvf2008/08dkvf120.shtml

Published: October 6, 2008

© 2008 Hölzel et al.
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Fragestellung: Die großen Unterschiede in der Behandlungsdauer bei depressiven Patienten in psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken werden häufig als Argument für eine mögliche Verkürzung der Liegedauern angeführt. Verkürzte stationäre Behandlungsdauer depressiver Episoden sind aber bezüglich der klinischen Ergebnisse und der gesundheitsökonomischen Konsequenzen bisher noch nicht systematisch untersucht worden. In dieser Studie soll die Effektivität eines neuen, sequentiellen stationär-nachstationären Behandlungsmodells untersucht werden. Die Forschungshypothese geht davon aus, dass das neue Behandlungsmodell kosteneffektiver als eine stationäre Standardbehandlung ist.

Methoden: Geplant ist die Durchführung einer randomisierten kontrollierten Studie in vier psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken. 240 neu aufgenommene Patienten mit einer akuten depressiven Episode werden einem von zwei Studienarmen randomisiert zugewiesen. In der Kontrollgruppe erhalten die Patienten die sog. „Standardbehandlung“, in der Interventionsgruppe wird eine „sequentielle stationär-nachstationäre Behandlung“ (= Leitliniengestützte Behandlung, gezielte Entlassung nach Teilremission bei BDI <20, nachstationäre Behandlung in der Klinik sowie gesteuerter Übergang in die ambulante Behandlung) durchgeführt. Die Patienten werden prospektiv von Aufnahme bis 12 Monate nach Entlassung zu fünf Messzeitpunkten untersucht. Das Studienprotokoll wurde mit der Ethikkommission der Universität Freiburg abgestimmt.

Ergebnisse: Die Studie liefert Erkenntnisse bzgl. der Effektivität und Effizienz des Modells, möglicher Be- und Entlastungen der Behandelnden, sowie möglicher Einschränkungen der ärztlichen Autonomie und Arbeitszufriedenheit. Da die Durchführung der Studie erst im Mai 2008 startet, ist mit ersten Ergebnissen erst Anfang 2009 zu rechnen.

Schlussfolgerung(en): Die Studie liefert differenzierte und wissenschaftlich abgesicherte Aussagen über die Effizienz eines neuen, sequentiellen stationär-nachstationären Behandlungsmodells für depressive Erkrankungen.