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Sind durch den Einsatz von winkelstabilen Implantaten alle Probleme in der Versorgung von proximalen Humerusfrakturen des betagten Patienten gelöst?
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Published: | October 16, 2008 |
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Einleitung: Die demographische Entwicklung konfrontiert uns mit einer ständig steigenden Zahl an typischen Altersfrakturen, wie z.B. die proximale Humerusfraktur. Die Versorgung dieser Verletzungen ist erschwert durch das Vorliegen von Osteoporose und reduzierter Vaskularisation. Das angewandte Stabilisierungsverfahren muss diese Probleme respektieren. Die Analyse unserer Ergebnisse sollte Aufschluss über die Effektivität bei Einsatz von winkelstabilen Implantaten zur Versorgung dieser Verletzungen geben.
Methodik: Im Zeitraum I/2003 - VII/2007 erfolgte bei 312 Patienten (216 F/96 M) mit einem Alter ab 70 Jahren und einem Durchschnittsalter von 80,5 (70-98) Jahren die operative Versorgung von proximalen Humerusfrakturen. OP-Verfahren: 225 winkelstabile Kleinfragmentplatten (69 Philos, Fa. Synthes, 156 Winsta-PH, Fa. Marquardt), 44 proximaler Humerusnagel (36 Sirus, Fa. Zimmer, 8 T2, Fa. Stryker), 32 Minimalosteosynthesen und 21 primäre Humeruskopfprothesen. Das operative Verfahren wurde anhand der Frakturmorphologie gewählt. Patienten wurden prospektiv erfasst. Bewertet wurden die winkelstabilen extra- und intramedullären Osteosynthesen.
Ergebnisse: Die funktionellen Ergebnisse nach dem seiten- und altersadaptierten Constant-score zeigten für Patienten mit winkelstabilen Platten bessere Werte. Komplikationen wie sekundäre Dislokationen, Implantatlockerungen oder Implantatdislokationen fanden sich bei Osteosynthese mit winkelstabilen Platten weniger häufig. (Tabelle 1 [Tab. 1])
Schlussfolgerung: Die Problemfraktur am proximalen Humerus lässt sich mit winkelstabilen Implantaten sicher mit reduzierter Komplikationsrate versorgen. Literaturangaben zu Folge sind im Vergleich zu konventionellen Implantaten bessere Ergebnisse zu erreichen, wenngleich nicht alle Probleme mit diesen Implantaten gelöst sind. In die Differentialindikation muss auch der primäre prothetische Ersatz einbezogen werden.