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Osteoarthritis nach Meniskektomie – longitudinaler Verlauf von Knochenmarkern
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Knochen- und Knorpelmarker erweitern die Möglichkeiten, Veränderungen des Knorpels zu messen. Die komplette mediale Meniskektomie wird in hohem Prozentsatz von einer Osteoarthritis, betont des medialen Kompartments, nach klinisch oft mehr als 10 jährigem beschwerdefreien Verlauf beim menschlichen Patienten gefolgt. Diese Situation wurde im Tiermodell simuliert, um den Stellenwert der Knochenmarker Bone sialoprotein (BSP), Osteocalcin (OC), Hydroxylysylpyridinolin (HP) und Lysylpyridinolin (LP) zu beurteilen.
Methodik: Die komplette mediale Meniskektomie des Kaninchens wurde mittels offener und einseitiger medialer Arthrotomie (n = 32) herbeigeführt. Postoperativ wurden die Tiere in Einzelkäfigen gehalten. Zusätzlich wurden 32 Tiere als nicht operierte Kontrollen mitgeführt. Nach jeweils 2, 4, 8 und 12 Wochen wurden je 8 Tiere geopfert.
Synovialflüssigkeitsproben und 24 Stunden - Sammelurinproben wurden jeweils präoperativ und jeweils zu den Todeszeitpunkten entnommen.
Die makroskopische Bewertung beider Knie erfolgte mittels Mapping der International Cartilage Repair Society (ICRS). Histologisch wurden 4 µm Schnitte des zentralen tibialen Plateaus (Hämatoxylin und Eosin, Safranin O) beurteilt, grundsätzlich ein modifiziertes Mankin Schema.
In der Synovialflüssigkeit wurde BSP mittels RIA und Osteocalcin mittels Enzymimmunoassay bestimmt. Messungen von HP und LP wurden mittels HPLC im Urin vorgenommen und auf Urinkreatinin normalisiert. Quotienten der Marker wurden berechnet. Die notwendigen statistischen Berechnungen (u.a. ANOVA, Wilcoxon und Mann Whitney U) erfolgten mit SPSS.
Ergebnisse: Makroskopische Läsionen waren bereits nach 2 Wochen nachweisbar, danach erfolgte eine Zunahme der Anzahl und Grösse der Läsionen. Histologisch waren osteoarthritische Veränderungen zu allen 4 Zeitpunkten vorhanden. 2 Wochen nach der Operation waren die Synovialflüssigkeitsspiegel von BSP im operierten Kniegelenk signifikant verändert und blieben über 12 Wochen signifikant verändert. Für Osteocalcin war diese Veränderung nicht messbar. Der Gesamtmakroskopische, aber nicht der mikroskopische Score korrelierte invers mit dem HP/Kreatinin-Quotienten. Für den LP/Kreatinin-Quotienten wurde eine inverse Korrelation gefunden, ebenso wie für jeweils die beiden Quotienten und den histologischen Score.
Schlussfolgerungen: Knorpel- und Knochenmarker können u.a. als anabole und katabole Marker betrachtet werden. Das als Knochenmarker eher als resorptiv anzusehende BSP erwies sich in dieser Untersuchung als quasi idealer Marker, da es sowohl den Akutverlauf der Osteoarthritis als auch das chronische Stadium zu erfassen scheint. Entsprechend kann der Verlauf des Osteocalcin, eines eher anabolen Markers bewertet werden. Schwieriger zu bewerten ist der Verlauf der Kollagenabbauprodukte(HP, LP). Die Verlaufsbeurteilung der Osteoarthritis ist allein anhand der Knochenmarker noch nicht sicher, allerdings belegen auch humane Studien den Nutzen von BSP.